Endlich mal wieder ein Blogeintrag. In den letzten Tagen war entweder so viel los, oder kein Internet, sodass es jetzt eine Weile ging. Nach dem letzten Beitrag sind wir auf dem Rückweg. Daher sind wir noch einmal bei den sieben Inseln gewesen. Die eigentlich gedachten Buchten waren einfach zu voll. Wenn da ein paar Gülets drin parken ist es nicht mehr ganz so heimelig. Deswegen noch ein Stück zurück und zu den sieben Inseln.
Von Akbük aus sind wir in eine Bucht weiter westlich Richtung Bodrum gegangen, um dann einen besseren Kurs auf die Nordseite der Datca Halbinsel zu haben. Der Meltemi weht hier immer von West nach Ost, deswegen geht man üblicherweise besser morgens unter Motor los Richtung Westen. In der Bucht bei Cökertme, haben wir wieder den Anker fallen lassen und unsere Heckleine um einen halbverkohlten Baum gebunden. Hier hatte es Waldbrand gehabt, die ganzen Berge waren abgebrannt. Trotzdem eine schöne Bucht, kann man nur hoffen, dass sich die Vegetation einigermassen schnell wieder erholt.
Man glaubt es kaum, aber zwischen uns und dem Strand hatte es gegen später dann noch Platz für eine Gulet mit einer Abordnung Russen. Die haben dann auch entsprechend nachts um 2:30 noch Party gemacht…. Nachdem wir uns wieder einmal mit dem Wassersystem an Bord rumgeschlagen haben, sind wir dann los Richtung Süden. Das Wassersystem (Süsswasser) hat so seine Tücken und wohl auch einen ziemlichen ‹Wartungsstau›. Und wir wollten ja nach dem Schwimmen duschen. So haben wir über einige Tage immer wieder Fehler gesucht, gefunden, eliminiert. Zwischenzeitlich läuft es recht zuverlässig. Alles ausser der Heckdusche. 😉 Die kommt heute nochmal dran.
Bei schönem Segelwind sind wir dann also auf einem Am Wind Kurs Richtung Nordküste der Datca Halbinsel. Die Buchten, die wir eigentlich geplant hatten, waren leider so voll, dass wir dann weiter Richtung 7 Inseln sind. Da kennen wir uns ja zwischenzeitlich aus und haben in Rekordzeit den Anker gesetzt und eine Heckleine gesetzt. Den Sundowner gab es dann auf der Heckleine sitzend.
Am nächsten Morgen dann Fischalarm, nachdem wir die Fische mit einem Rest Köfte vom Vorabend gefüttert hatten. Andi hat die nicht wirklich hochseetaugliche Angel scharf gemacht und in kürzester Zeit drei Fische aus der Bucht gezogen. Zwei davon waren Zackenbarsche, der dritte ein Raubfisch mit offensichtlich grossem Hunger und Freiheitsdrang. Der ist nämlich kurzerhand aus dem Eimer wieder ausgebüchst und über den Rand des Eimer – und über die Reling wieder ins Meer gesprungen. Hoppla!
Von dort aus ging es dann weiter bis zur Bucht mit den Olivenhainen. Das waren auch wieder einige Meilen und von dem her genug für einen Tag. Um da hinzukommen, mussten wir dann kreuzen, weil wir Richtung Westen wollten. Das klappte aber sehr gut und so waren wir dann gegen späterer Nachmittag in der Bucht vor Anker. Dafür brauchte es aber 3 Versuche, der Ankergrund ist da sehr schwierig. Schlussendlich haben wir den Anker dann auf einen Sandfleck geworfen, da hat es funktioniert.
Auch wieder schön hier…..
Jetzt war es dann an der Zeit, sich mal mu die Solarzellen zu kümmern. Nachdem ich die Solarpanels am Heck wieder zum Laufen gebracht hatte, indem ich einen Stecker und das Ladegerät ersetzt hatte, lief das wieder. Ab jetzt wurde das Bier durch grünen Strom gekühlt. Geschmacklich ist das allerdings kein Unterschied, mussten wir feststellen. Danach gleich die nächste Aufgabe. Die neuen Solarzellen für das Bimini installieren und anschliessen. Das brachte nun noch weitere Energie in die Batterien und somit ein weiterer Schritt, das Boot vollkommen autark zu machen. Es fehlen nun noch die Solarzellen auf dem Decksalon, dann sollten insgesamt etwa 850W für das meiste ausreichen. Möglicherweise kann man dann auch den Dieselgenerator in Rente schicken. Für den Moment ist das aber nicht geplant, der muss erstmal revidiert werden.
Als nächstes ging es dann wieder rund Knidos Richtung Datca. Der Leuchtturm kommt einem schon bekannt vor und ist heute fest in türkischer Hand. War damals allerdings alles mal griechisch. Aber das ist schon eine ganze Weile her.
In der Bucht von Knidos war dann eine wahre Gületversammlung. Die haben wir uns aus der Ferne angeschaut – wir wollten ja nach Datca. Das Bier war leer… Gut – das Brot auch. Und die Röllchen. Tee hatten wir allerdings noch. (aka Rum)
Zwischendrin mal einen Badestop….
Also rein nach Datca, Anker geworfen und in nicht einmal dreissig Minuten einschliesslich Dinghy flottmachen waren wir in der Stadt um Bier Lammkotteletts, Gemüse, Bier, Baklava, Röllchen und neue Badeschlappen für Mari zu kaufen. Die waren todschick, mit einer Ananas drauf… 😉
Dann sind wir mit Hybridantrieb (Genuasegel und Motor) weiter Richtung der ‹Fahrtensegler-Bucht›. Die nennen wir so, weil dort letztes Jahr nur Fahrtensegler waren. Dort wollte ich unbedingt wieder hin, schliesslich waren wir ja jetzt mit einem richtigen Fahrtensegler unterwegs. Fast im Dunkeln haben wir dann mit Heckleine angelegt. Neben uns war eine sehr hilfbereite Gület, sie wollten uns schon helfen die Heckleine auszubringen – aber Andi war schon im Wasser. Das Ankermanöver war aus diversen Gründen etwas schwieriger. Unter anderem deswegen, weil es nach dem Strand sehr steil abfallend war.
Das Wasser dort allerdings ist kaum zu beschreiben. Nicht nur, dass es glasklar ist und aussieht, als sei mal irgendwo auf einer Südsee Insel. Es hat so viel Plankton, dass man nachts beim Schwimmen wie durch einen Märchenwald schwimmt. Es blitzt und blinkt um einen herum wie in einer Feengeschichte. Das lässt sich allerdings nicht wirklich fotografieren.
Mit der GoPro konnten wir aber noch ein paar Bilder machen, die einen Eindruck geben, wie es hier so ist. Könnte fast sein, dass wir zwischenzeitlich irgendwo in der Südsee sind…..
Die nächste Station ist Bozburun, wir sind da schon angemeldet und werden mal wieder festen Boden unter den Füssen haben…..
An dieser Stelle vielen Dank an Andi, der unter Einsatz von Material (und Drohne) das Risiko auf sich genommen hat die fantastischen Bilder und Videos unter Segel zu machen. So ganz einfach war das nicht in Fahrt die Drohne zu starten. Die Landung war dann beim 3. Anlauf unter Einsatz von schnittfesten Handschuhen geglückt. Top!
Sali Sven
Mit grosser Begeisterung lese ich Deine regelmässigen Einträge. Ein ganz grosses Kompliment. Bitte weiter so, weil die gefallen mir sehr gut. Danke für Alles und weiterhin viel Spass und neue Erfahrungen.
Liebe Grüsse aus dem herbstlichen Amden
Rainer
Lieber Rainer,
Das freut mich sehr, vielen Dank für das Kompliment!
Jeder solcher Kommentare motiviert unendlich, weiter zu schreiben.
Bei der momentanen Temperatur (und der Umgebung) fällt es mir manchmal nicht ganz leicht mich hinzusetzen und aufzuschreiben. Obwohl ja es auch ein gutes Tagebuch ist.
Aber jetze… Kommt der nächste Beitrag. 😉
Liebe Grüsse,
Sven