Gestern morgen hatte sich der Wind etwas beruhigt und es war Zeit, loszufahren. Alle Leinen eingeholt, Gangway rein, Stromkabel weg (wichtig 🙂 und dann gings los. Der erste Stop war dann an der Tankstelle. Da mussten wir dann allerdings erstmal etwa eine Stunde warten, weil da ein paar dicke Motoryachten am Tanken waren. Und bei mehreren tausend Liter geht das wohl eine Weile. Also der erste Test für die Crew – anlegen an der Tanke.
Der Tankwart meinte dann, wir sollten also dringend die türkische Flagge ersetzen. Wenn uns die Polizei mit der zerfledderten türkischen Flagge erwischt, gibt das eine Busse von 10’000 Lira. Ich wollte die ja sowieso ersetzen, aber jetzt haben wir das eben schon mal vorgezogen.
Danach ging es dann los – aus der Bucht von Marmaris raus und aufs Meer. Wegen Gegenwind mussten wir dann kreuzen, aber bei etwa 15-20 Knoten Wind haben wir recht gut Fahrt gemacht. Immer fast bis Rhodos rüber und wieder zurück. (Also ja, schon nicht ganz, aber fast). Dementsprechend ging das eine Weile aber mit den kleinen Kuttersegel haben wir trotzdem immer recht gut Fahrt gemacht.
Soweit, so gut. Irgendwann ging es aber dann gegen Abend und der Wind genau gegenan. Also haben wir beschlossen, den Motor anzuwerfen. Direkt Richtung Sailors House bzw. Bozukkale.
Während der Fahrt ging der Motor dann aus. Nicht so gut…. Die beiden Frauen haben zwischenzeitlich das Segel wieder gesetzt und wir sind mit dem Segel weiter. Ich habe es dann hinbekommen, dass er wieder lief und wir sind etwa eine knappe Stunde weiter Richtung Bozukkale gefahren. Bis er dann wieder ausging. Irgendetwas stimmt mit der Kraftstoffversorgung nicht. Deswegen ging er immer wieder aus.
Dummerweise wurde es dann auch irgendwann dunkel. Und immenoch Wind von vorn. Wenn es denn Wind hatte. Ich habe Kontakt mit Murat vom Sailors House aufgenommen, damit er uns dann reinschleppen kann. Leider waren wir noch zu weit draussen, deswegen konnte Murat nicht bis dahin fahren. Mit einem Fischerboot dürfen sie offensichtlich nicht so weit von der Küste weg, sonst gibt das Probleme mit der Coast Guard. Also sind wir noch ein paar Stunden durchs Dunkle gekreuzt. Oder fast gestanden, der Wind hat dann nämlich stark nachgelassen.
Glücklicherweise kam dann – als wir es im stockdunklen bis etwa 2 Seemeilen vor der Bucht geschafft hatten und einen Felsen noch umschifft hatten wieder Wind. Diesmal aus der richtigen Richtung. Mit voller Fahrt von etwa 5kn sind wir dann nachts in den Eingang der Bucht reingefahren. Dort haben uns Okan und Memed dann gefunden und mit dem Fischerboot reingeschleppt.
Mit der Hilfe vieler hier lag schlussendlich die Mustang dann sicher am Steg. Wir haben sogar noch etwas zu essen bekommen und viel Bier und Wein. Das war nötig! Nach dieser ganzen Hilfsbereitschaft und dem guten Essen sind wir dann doch etwas erschöpft in die Koje gefallen….
Heute wird Okan kommen und sich das anschauen. Alles nicht ganz einfach, denn in die Bucht kommt man nicht mit dem Auto. Aber wir werden es schon hinbekommen. Abenteuerurlaub eben. Wäre das nicht, hätten wir ja nicht viel zu erzählen. 😉
Schöne Videos und tolle Miramarer Meer Stimmung. Der defekte Motor ist nicht gut, sollte ja eigentlich eins der zuverlässigsten Geräte an Bord sein…viel Erfolg und drücke die Daumen bei der Fehlersuche! – Oder besser einen Volvo Penta einbauen?
Hoi Ihr Drei,
der Tag heute wird hoffentlich mit der Motorreparatur gut ausgegangen sein. Konnte Okan das Problem beheben? Hoffentlich. – Sonst wird natürlich das Knotenüben den ganzen Tag recht mühsam.
Wie sieht es wettermäßig bei Euch aus? Hier hat es den ganzen Tag geregnet, Bauern gerecht – Landregen gut für die Landwirtschaft, nur bei 17 Grad nicht gerade südliche Temperaturen.. Ach ist das Hundefoto süß, der Kleine hat sich vertrauensvoll in Deine Arme begeben.
Wir hoffen, daß die nächsten Tage einen Ausgleich für den Freitag bringen, Von dem abgesehen, war es wirklich mal eine Abenteuersituation, im Dunkeln…
Weiterhin aber einen schönen Törn
Grüßli Maus