Zunächst waren wir in einer weiteren bildschönen Bucht, in der wir einer Stechmückenattacke zum Opfer gefallen sind, nachdem wir die Genua 2 vorn neu aufgerollt hatten. Diesmal richtig herum. Vorher hatte die Drehrichtung nicht gestimmt und der blaue UV Schutz war dann innen statt aussen. Das Segel ist zwar so alt, dass das auch keine Rolle mehr gespielt hätte. Dennoch – es sieht einfach dilettantisch aus, das ging einfach gar nicht.
Die Bucht selbst war nach hinten ein wenig flach war mit nur noch etwa einem Meter Wasser unter dem Ruderblatt. Aber es war dort kein Seegang, deswegen ging das mit zwei Heckleinen fixiert ganz gut. So ruhiggestellt mit Anker und zwei Heckleinen merkt man nicht mal mehr, dass man auf einem Boot ist.
Zwischenzeitlich sind wir ziemlich an das Wetter hier gewöhnt. Das bedeutete, dass es uns dann abends schon fast ein wenig kühl vorkam. Wie die vorigen Tage warteten wir auf den Mond. Ohne den war es in der Bucht so dunkel, dass es fast schon unheimlich schwarz war. Mit dem Mondlicht (noch fast Vollmond) hat man dann aber sehr gute Sicht nachts.
Nach einem feinen Frühstück an Bord und einem weiteren Drohnenflug ging es dann weiter Richtung Akbük. Laut Hafenführer eine Bucht mit einem Campingplatz und einer Ölmühle. Vor 30 Jahren. So alt ist der Hafenführer hier an Bord. Da muss wohl auch mal ein neuer her.
Wir hatten moderaten Wind und sind dann das ganze Stück bis Akbük gesegelt.
Nach dem Ankermanöver – dieses Mal ohne Heckleine – sind wir erst einmal im ttürkisgrünen Wasser schwimmen gegangen. Der Wind hatte in der Bucht aufgefrischt und blies recht ordentlich von Westen. Und das in einer Temperatur, die einem Umluftgrill ziemlich nahe kam. Das hat uns dann derart geschafft, dass wir eine Siesta eingelegt haben. Innerhalb von Minuten sind wir alle 3 für etwa 2h eingeschlafen…. 😉
Akbük selbst ist ein kleines Dorf, die Bucht ist hauptsächlich von Campingplätzen besiedelt. Die erste Recherche hatte ergeben, dass es wohl nur kleinere Imbissbuden geben sollte. Wir wollten aber ohnehin die Lage erkunden, also Schlauchboot floot gemacht, Motor dran und Richtung Strand. Diesmal hatten wir tatsächlich an alles gedacht: Schlappen, Masken, Portemonnaie. Alles da. Und dann liefen wir am Strand dann an einem Müllcontainer vorbei. Aha. Ja – den Müll hätten wir auch mitnehmen können. Irgendwas fehlt eben immer.
An der ersten Strandbar war die Essensauswahl auch genau so wie Onkel Google das gesagt hat. Ein Stück weiter waren dann Strandplattformen mit Liegestühlen im Wasser aufgebaut. Sowas hatte ich zugegebenermassen in der Form noch nicht gesehen. Und schon gar nicht mit Tischen drauf zum Abendessen. Da war es schon entschieden, hier mussten wir hin!
Tisch ausgesucht und hingesessen. Dann kam ein junger Mann als Bedienung und fragte uns wohl, was wir essen wollten. Wir haben es nur nicht wirklich verstanden – er konnte nur türkisch trotz seinem T-Shirt mit der englischen Aufschrift ‹Touch›. Die Speisekarte war auch ausschliesslich in türkisch. Gutes Zeichen – wir waren ausserhalb der etablierten Touristenpfade. Die Auswahl war nicht riesig, wie sich aber herausstellen sollte dafür sehr gut.
Um jetzt die Bestellung aufzunehmen kam noch eine Bedienung dazu, die englisch konnte und so wie alle anderen auch sehr freundlich und zuvorkommend war.
Ein sehr gutes Abendessen mit toller Kulisse in der ersten Reihe.
Zum Abschluss haben wir die netten Damen noch gefragt, ob es hier auch Frühstück gibt und ob man irgendwo Lebensmittel einkaufen kann. Der Süpermarkt macht um 7:30 auf und Frühstück gibt es ab 8:30. Prima – alles geklärt, jetzt mussten wir mit dem Dinghy in der Nacht nur noch unser Boot im Ankerfeld wiederfinden….
Am nächsten Morgen dann zum Frühstück, bei dem dann einige Hühner um die Stühle rumliefen. Natürlich mit Meerblick, sehr schön. Noch paar Sachen eingekauft, wie Brot, Wasser und Früchte und den Müll entsorgt. Nun sind wir auf dem Boot und suchen wieder mal die Lecks, die uns die Bilge füllen. Durch eine Messung des Widerstands des Wassers hatten wir herausgefunden, dass es Süsswasser ist. Also kann es nur vom eingebauten Tank kommen, bzw. den verlegten Schläuchen. Da haben wir dann zwei undichte Stellen gefunden und repariert. Jetzt sollte die Bilge trockener bleiben. Nur – das mit dem Duschen ist immernoch nicht vom Tisch. Die Pumpe baut einfach nicht richtig Druck auf. Aber wir werden wohl später weitersuchen. 3h Bootsarbeit am Tag langt.
Dafür ist es sehr schön hier mit einer eindrücklichen Kulisse.
Vielen Dank an Andi für die wieder mal ausgezeichneten Drohnenbilder und das Video!
Wir legen jetzt bald ab und segeln zur nächsten Bucht…
Hallo allerseits,
schön habt Ihr es, die Buchten sind einfach herrlich. Und damit Euch nicht zu wohl wird, ist täglich eine neue Baustelle eröffnet!!! Nun hat es wohl die Bilge erwischt, die Fehlersuche ist ja reine Detektivarbeit.
Mit dem Rummelplatz hier müssen wir uns wohl abfinden, jeden Abend , Punkt 22 Uhr , beginnt der Remmidemmi. Nun ja, bis nächste Woche Dienstag werden wir es noch aushalten. Die Tagestemperaturen sind hier immer ca. 30 Grad, während es in Deutschland regnet und kalt ist. Heute geht ziemlich der Mistral, aber wir haben ein geschütztes Plätzchen. Das war nicht immer so, bei unserem ersten Aufenthalt hier, hatten wir zwar einen schönen offenen Platz für die Satelittenschüssel, aber als der Mistral begann, mußten wir den Caravan umstellen.
Während ich diese Zeilen schreibe, hat sich der Himmel bedeckt – mal sehen, was das heute noch gibt.
Wir wünschen euch eine wunderbare Zeit
Maus
Liebe Maus,
ganz vielen Dank für den ausführlichen Kommentar.
Bei uns ist die Schlechtwetter-Front zwischenzeitlich durchgezogen.
Sie bestand aus 5 Wolken über den Bergen… 😉
Zwischenzeitlich sind wir jetzt in Bozburun. Da gibts auch wieder Sachen zu berichten….;)
Liebe Grüsse,
Sven, Mari und Andi