Das verträumte Einhorn

Das verträumte Einhorn

Gestern bin ich bis um 11 (23:00) noch mit der Solarpanel Verkabelung und Montage der Solarregler beschäftigt gewesen. Nachdem die Strom hatten meinten die beiden natürlich gleich, sie würden gerne eine Update haben. Und das sei keine Wahl, sondern Muss. Na schön, machen wir das eben auch noch. Manchmal frage ich mich ernsthaft, ob es denn bald kein Gerät mehr gibt, das ohne Update klarkommt. Vielleicht brauche ich auch mal einen update?

Geschafft! Jetzt sind die alten Kabel raus, durch neue solartaugliche ersetzt (ächz!) und det Janze einigermassen ordentlich hingebaut. Damit sollten jetzt von den Panels hinten max. 600W kommen. Das wäre schon deutlich besser als die 100W aus den 4 alten Panels. Ziel: Bier kühl halten mit Sonnenlicht. 😉 OK, es gibt noch andere Dinge wie Navigation, Autopilot und derlei.
Löten für Fortgeschrittene auf dem Rollbar. Ging alles gut, bis ein (Motor) Boot vorbeigefahren ist. Dabei habe ich leider das Cuttermesser aus Andis supergenialem Werkzeugkoffer im Wasser versenkt. Schade drum… aber das zu bergen ist nicht wirklich eine Option – bei 23m Wassertiefe. Auf jeden Fall ist die Bastellösung mit dem alten Kabel jetzt auch passé. Jetzt ist da ein deutsches Industrie-Qualitätskabel aus Stuttgart drin. (Die sind wirklich gut)

Man stelle sich das vor: Die Kabel zusammenlöten habe ich tatsächlich in Shorts gemacht. Die Sonne kam heute mal raus und dann wirds ziemlich schnell warm. Das war mal richtig gut nach den ganzen Wassergüssen die letzten Tage. Immerhin: Die Bilge hinten ist tatsächlich noch trocken, trotz den ganzen Niederschlägen. Das ist ja schon mal ein gutes Zeichen. Jetzt muss nur noch Ayhan die Fassungen der letzten Luken neu machen, dann ist ganz dicht.

Nachdem die Sache mit dem GPS Kabel auch erledigt war und zuverlässig funktioniert, war es an der Zeit mal bei Onur vorbeizuschauen. Ich wollte das noch organisiert haben, dass er an Pfingsten aus seinem Laden alles was an Lebensmittel notwendig ist besorgt. Damit wir das dann nicht mehr machen müssen. Er meinte, dass er good news und bis dahin sein Angebot ausgebaut haben wird. Dann wäre ohnehin alles (auch Gemüse etc) da. Ich weiss zwar Stand heute nicht genau, wo er das dann noch in den Laden reinbringen will, aber ist ja auch egal – ich habe mit ihm abgemacht, dass ich Ihm eine Liste schicke und dann sehen wir ja…

Wesentlich spektakulärer wurde es dann heute nicht mehr. Ich sass sicher eine Stunde da und habe gerätselt, wie ich das Radarkabel jetzt in Cockpit bringe. Genauergesagt in den Kasten, in dem der Chartplotter drin ist. Da muss das Kamel nochmal durch das Nadelör. Ich habe dann beschlossen, dass der Tag zu schön wäre um jetzt da weiter dran zu hirnen. Auch das Eis von Onur hat nichts geholfen. Ich dachte… vielleicht fällt mit später noch was ein. Dem Inschenör is nix zu schwör, heisst es ja bekanntlich.

Also: Aufräumen, Duschen und weg. Und war es dann. Das verträumte Einhorn lag auf dem Boden in der (Männer!) Dusche ??? In Form einer leeren Duschgelflasche. Geschmacksrichtung ‹Dreamy Unicorn›. Vorbei die Zeiten mit dem Axe Effekt oder Old Spice. Soweit ist es gekommen. Da staunt man und es werden die intimsten Geheimnisse offenbar. (Muhahahaaa!!!!! Hab ich gelacht unter der Dusche! Die Russen duschen mit Dreamy Unicorn!! :))))

Ein Abstecher ins Naturschutzgebiet oberhalb der Marina. Alles supergrün. Eines der Boote da unten ist die Mustang. Kann man vermutlich nicht mehr erkennen. Es wäre sonst das mit der hässlichen blauen Plane drauf.

Zuerst wollte ich ja mal noch in die Stadt, aber irgendwie wars mir dann nicht mehr so superwohl. Irgendwie kalt. Also die Besorgungen im Süpermarche gemacht – die karamelisierte Schokolade mit Pistazien hätte das Zeug zum Exportschlager, meinte Matthias. Also habe ich von diesen mit ‹Gold› betitelten Schokoladen mal einen Sack gekauft. Irgendwas muss ja in meine Tasche rein. Das ist eine 110 Liter Tasche. Und nix drin. Da ist mir heute aufgefallen, dass die aussieht wie eine ausgezutzelte Weisswurscht. Aber ist halt so, auf dem Rückweg habe ich zumeist nicht viel dabei. Ich könnte ja WC Papier kaufen und die damit füllen. Für die nächste Corona Welle. Und das dann in Deutschland auf dem Schwarzmarkt verhökern – ein Vermögen machen und auf Weltreise gehen. Sounds like a plan.

Will ich Euch nicht vorenthalten: Das Regal mit Waren für die Ausländer. Sogar Schweizer Munz Schokolade ist dabei. Warum allerdings der Text nach ‹Swiss› überklebt ist? Ich habe gerade keine Ahnung, was da noch steht. Aber interessant ist das.

Nach dieser Erkenntnis habe ich mich bei YUSUF der Prozessablaufs- und Verhaltensforschung gewidmet. Kurz vor dem bei Sonnenuntergang im Saal ertönenden ‹Allaaaaaaa….uuuuu….aaaakbaaarrrrr› ist es gewaltig hektisch bei den Bedienungen. Diejenigen, die Bestellungen aufnehmen, organisieren und abarbeiten, haben schwarze Poloshirts an. Die Abräumer und Läufer (ich nenn die mal so) haben ein orangenes Outfit. Wobei die Schwarzen schon auch Tabletts mit reinbringen, das ist wohl nicht so in Stein gemeisselt. Eher nach dem Motto: ‹Hauptsache, der Laden läuft›. Wie genau die Bestellungsübermittlung in die Küche funktioniert, habe ich bis jetzt noch nicht rausgefunden. Der Ober lässt den angekreuzten Zettel (mit dem man am Schluss an der Kasse bezahlt) auf dem Tisch liegen. Vielleicht haben die da auch so einen automatischen Leser wie an der Kasse?

Mit gegenüber sass ein älteres Ehepaar vom Lande. Auf jeden Fall sah es so aus. Und es sah auch so aus, als ob es der Wunsch der Frau war, mal nett hier essen zu gehen. Die Miene des Mannes liess das vermuten. Oder es gehört hier bei der Landbevölkerung zum Standard Gesichtsausdruck. Ich weiss es nicht.

Egal wie – diesmal war ich mutig und habe auf türkisch (oder dem, was ich dafür halte) noch eine Suppe bestellt. Mir war aufgefallen, dass die alle so eine Suppe nehmen. Will ich auch! Und die – Linsensuppe – mit einer Zitrone dazu war auch wirklich gut. Hatte nicht den Eindruck, dass das Tütensuppe ist. So nach und nach kam dann auch mal der Rest. Bei Ramadan sind die schon echt gefordert mit dem Service.
Jetzt ist für heute mal Schluss, bin echt gerädert. Das war gestern wohl doch schon einiges, was ich da gemacht hatte. Nicht zu vergessen, rein rauf, raus, runter, hoch, drumrum, so geht das hier die ganze Zeit. Boots-Yoga eben. 😉

Zusatz: Die Katze vom Titelbild lag vor der Marina Rezeption, wo ich Strom gekauft habe.



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