Datca – Knidos – Bucht – 9.22 kn

Datca – Knidos – Bucht – 9.22 kn

Vollkommen beschäftigt!

Momentan machen wir immer mal so einen halben Tag am Boot Verbesserungen und den Rest segeln wir. Nach dem Sailors House haben wir Kurs auf Datca genommen. Anfangs ohne Wind unter Motor (funktioniert!), mit einer Badepause auf der Grenzlinie zwischen Griechenland und der Türkei. Genau genommen zwischen der griechischen Insel Simi und den türkischen Festland. Dann hatten wir wieder Wind – aber genau auf die Nase mit vielen Knoten. Also auch Motor.
Wir sind im Hafen von Datca eingelaufen und haben uns dann erstmal direkt neben eine andere Segelyacht gelegt. War ja frei. Allerdings wurden wir ziemlich schnell aufgeklärt, dass das also nur maximal 2 Stunden geht. Die Nachbaryacht war nur zum einklarieren da. Schade. Aber egal, wir haben uns auf den Weg gemacht um herauszufinden, wie man hier volltankt. Die erste Anlaufstelle sah offiziell aus – also mal gefragt. Der, den wir gefragt hatten rannte dann aber weg ins Gebäude. Und zwar deswegen, weil er den geholt hat, der Englisch kann. 🙂 Nach einigem hin und her wussten wir dann, dass wir mit dem Militär sprechen. Und die haben Ihren eigenen Treibstoff und deswegen wissen sie nicht, woher man zivilen Diesel an den Steg geliefert bekommt.
Also zu Hafenmeister, der hat und uns dann auch erklärt dass wir den fragen müssen dort ist, wo er hinzeigt. Wo das genau war…. hmmm also zum nächsten Gebäude. Da war ein freundlicher, fliessend türkisch sprechender Fischer drin mit seinem Laden. Und noch ein Rasta gelockter Lebenskünstler, der dann den Dolmetscher gemacht hat.
Sie haben dann gesagt, sie organisieren das mit dem Tanken auf den nächsten Tag um 11:00. In dem Moment ruft Andi an, und sagt der Tankwagen wäre gerade vorbeigefahren und er hat ihn angehalten. Wunderbar! Also schnell zum Boot zurück, Diesel und Wasser getankt und wir waren in nullkommanix fertig.

Anschliessend haben wir uns zum Ankerplatz verlegt, das Dinghy flottgemacht und sind dann zum Steg gefahren. Liegeplatz gab es keinen mehr. Wegen diverser vergessener Sachen (Schuhe, Maske, Benzinkanister) haben wir die Tour dann zweimal gemacht. 😉 Jetzt ins Taxi zur Tankstelle um Benzin für den Aussenborder zu holen. Die Taxifahrt hat gleichviel wie der Sprit gekostet, aber wir hatten ihn jetzt. Danach dann in einen Laden, eine neue Wasserpumpe kaufen. Der Wasserdruck auf dem Boot ist seit längerem nicht wirklich brauchbar, es musste eine neue her….
Lebensmittel haben wir dann auch noch gebunkert (25l Wasser, 8l Ayran, Brot, Gemüse, und so weiter). Das Dinghy war an der Beladungsgrenze. Andi hat das dann alles zum Boot verfrachtet, anschliessend gings weiter zum Fishrestaurant. Dort haben wir uns dann einen 1kg Fisch ausgesucht und wieder mal Fisch gegessen. Gabs ja erst am Tag vorher, aber wenn man es so frisch bekommt, dann ist das ja keine Qual.

Am nächsten Morgen habe ich dann festgestellt, dass die Anschlüsse der neuen Wasserpumpe nicht passen. Mist. Zu klein wäre ja kein Problem. Aber zu gross eben schon. Also – vor dem Gang zum Metzger nochmal in den einzigen Laden in Datca mit Marine Zubehör. Dort angekommen festgestellt, dass der dort schon eine Pumpe mit genau den richtigen Anschlüssen hätte. Aber die war gebraucht. Und auch noch kaputt. Na super. Wieso liegt die denn dann im Laden? Also sind wir dann mit einigen Schlauchschellen und dem Willen zur Improvisation wieder abgezogen Richtung Metzger. Dort haben wir dann preisgekrönte Lammkoteletts und Köfte erstanden. Das war selbst für türkische Verhältnisse nicht wirklich billig. Aber nun, auch dort lässt man sich die Pokale in der Ecke wohl bezahlen. Vielleicht wurden die Tiere dort ja im Mondschein gestreichelt, dass erhöht den Preis. Dafür war das Kilo Orangen beim Gemüsehändler neben dem Fischrestaurant für 10 TL ja günstich.

Also aufs Boot und eine Stunde eine Umgehungslösung für die Wasserpumpe basteln. Das hat dann auch funktioniert und …. Der Wasserdruck stimmte jetzt! Mal wieder Wasser zapfen und duschen wie man sich das so vorstellt. In der Zeit, in der ich an der Pumpe zugange war, hat Andi dann die Furler der Vorsegel klariert – dann konnten wir auslaufen.

Bis Knidos war dann wieder Motor angesagt, denn der Meltemi kommt eben immer (mehr oder weniger) aus der gleichen Richtung – von Westen. Und genau da wollten wir dann hin. Nach 4h unter Motor waren wir dann da und Mari hat den Rest erledigt. Ankerplatz suchen zwischen vielen Booten, Ankermanöver fahren – tiptop. Die Männer haben dann das Kochen übernommen und so gab es den Fisch vom netten Fischer von Datca mit der Kulisse des Amphitheaters von Knidos im Hintergrund. Leider müssen sie wohl dort gerade Strom sparen, also gab es kein beleuchtetes Amphitheater. Es war trotzdem schön dort, vor allem mit dem Sundowner.

Nachdem wir am morgen noch eine komplett Überholung des vorderen WCs und die Neuverlegung einer Furlerleine hinter uns gebracht habe, sind wir Richtung Bucht gen Osten ausgelaufen. Das war eine längere Fahrt unter Segel und die Vorbereitungen und Arbeiten haben sich ausgezahlt. Es war ein wenig ein Ritt, denn der Wind frischte dann in Böen bis zu 30kn auf. Dafür waren wir recht schnell unterwegs und haben die 35 Seemeilen dann mit Geschwindigkeiten von maximal 9kn gemacht. Und das nur mit dem Grosssegel….

Nun liegen wir in einer Bucht, der Mond scheint, die Disco von klein Marmaris (Datca) fehlt und haben – nachdem wir herausgefunden haben, warum die neue Wasserpumpe nicht richtig pumpen will einen ruhigen Abend mit Mondschein und leckerem Essen vor uns. Alles gut.



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