Heute morgen gings sehr früh los. Ich wollte spätestens um 6 los, bin dann aber tatsächlich schon um 5 losgefahren. Gute 7 Stunden Autofahrt – da muss was gehen. Ok, um 5 bin ich los, weil ich 4:30 wach war. Die Klimaanlage (brauchte ich zum Heizen, sonst wars a….kalt) war jetzt nicht so der Brüller. Also duschen, meine Siebensachen zusammengepackt und los.
Auf dem Weg dann wieder mal eine Polizeikontrolle, diesmal einer von der «Tourism Police». Der war wohl so angeschrieben, weil er mehr als türkisch konnte. Die anderen Polizisten winken mich immer weiter, wenn ich sie in Englisch anspreche. Der wollte jetzt mal den Pass sehen, den er dann abgelichtet hat mit seinem Tablet. Naja. Die machen das hier alles elektronisch. Wie ja auch die Autobahngebühr. Das System nennt sich ‹HGS›, man fährt an den Kontrollstellen durch und kriegt die Rechnung dann automatisch auf die Kreditkarte. Simpel und schnell eigentlich. (Da schreien die Datenschützer zwar wieder – aber wenn man nicht mit ‹Nakit› (=Bargeld) zahlt ist man ohnehin ja irgendwie registriert. Also wieso aufregen. )
Die Fahrt bis Didim war ansonsten recht entspannt. Morgens von 5 bis etwa um 9 bin ich über leere Landstrassen und dreispurige Autobahnen gefahren. Kommt einem richtig merkwürdig vor, vor allem auf der Autobahn. Einen Stau hatte ich nie. Stellenweise dachte ich, es wäre Weltuntergang gewesen und ich habs nicht mitbekommen. Was auch nicht so schlimm wäre…. genau genommen.
Irgendwann ging auch mal die Sonne auf, dann gings am Meer lang. Sehr nett. Den von der Sonne angetrahlten Mond habe ich leider mit dem Warten auf die perfekte Stelle zum fotografieren voll verpasst.
Um Izmir hat der Verkehr dann zugenommen, aber immernoch nichts eigentlich. Dann habe ich mal angehalten und tatsächlich bei Starbucks einen Kaffee bestellt. Bei einer ganz netten Bedienung, muss ich sagen. Sowas. Und das mir, wo ich den Laden ja eigentlich nicht mag. Aber Kaffee gibts hier nicht in so rauen Mengen und ausserdem war er hier mit 48TL (CHF 1.35) ja im Gegensatz zu Zürich durchaus bezahlbar. Noch schnell auf die super türkischen Toiletten (alle mit eingebautem Bidet, jaja… 🙂 und weiter gehts Richtung Süden.
Irgendwann rechts abbiegen Richtung Didim. Sofort wird es noch ländlicher als vorher. Eine Landschaft am Meer wie am Wattenmeer und ein Haus zu verkaufen, offensichtlich von jemand aus Deutschland.
Danach gings nochvoll übers Land durch ein typisches türkisches (Land)Dorf. Dann habe ich den Appollon Tempel gefunden. Gut, er ist nicht gerade klein. Der grösste steht wohl auf Samos (kommt dann später mal) und der hier ist der zweitgrösste. Imposant. Man stelle sich vor, dass die Mauern heute nur noch zu einem Drittel stehen.
Man beachte: Hier sind keine UNESCO Laufstege verbaut. Dieser Tempel ist deswegen wohl nicht so interessant – für die anderen. Ich finde, der gibt fast noch mehr her als Troja. Auch er hat als Orakel Tempel eine lange Geschichte hinter sich. Das Orakel wurde wohl auch von Alexander dem Grossen befragt, als er in Ephesos weilte. Später haben dann die Christen eine byzantinische Kirche in den Tempel hineingebaut. Wurde aber von den Archäologen dann entfernt.
Um 14:30 bin ich dann an der Marina angekommen und traute meinen Augen nicht. So viele Boote habe ich hier noch nie gesehen! Ich konnte nicht mal mehr mit dem Auto zu Steg fahren…. Wird wohl definitiv Zeit, die Marina zu wechseln.
Die Mustang lag dann aber friedlich am Steg und nachdem ich meine Sachen verstaut, das Auto abgegeben, ein paar Dinge in Marmaris besorgt hatte…. gab es von der Mustang einen Rum als Willkommensdrink zum Ausklang des Tages. (Und zum schreiben)
Guten Abend ,Sven.
Da hattest Du ja einen anstrengenden Tag , aber mit vielen interessanten Eindrücken hinter Dir. So ein monumentaler Tempel, und vieles mit Marmor, habe ich das richtig gesehen? Und ein Hündchen war auch wieder dabei…
Schön, daß mit der Mustang alles in Ordnung war, der Ansturm in der Marina ist schon bedenklich. Aber Du kommst ja noch an Dein Boot,- genieße die erste Nacht in der eigenen Kajüte und träume recht schön nach der kurzen Nacht vorher.
Habe mich wieder sehr über die vielen Fotos gefreut, – – gute Nacht
Grüßli Maus