Samstagabend wurde es doch etwas später, da war schnell der Beschluss da, später zu schreiben. Ich sass dann im Sailors House, eigentlich in der Hoffnung, dass es da WIFI gibt. Denn seit gestern Nacht hatte ich überhaupt keinen Empfang mehr hier.
Es stellt sich heraus, dass Die Batterie vom Sendemast wohl leer ist. Die wird mit Solarstrom geladen und das dauert jetzt eine Weile, bis der wieder auf Empfang ist. Es ging dann aber zu lang – und deswegen gibt es den Blogeintrag erst heute vor Boszburun.
Samstag morgen ca. 8 Uhr sind Andi und Sandra eingetroffen mit dem VIP oder wie sie es nannten ‹Porno Bus› Wie halt öfter mal, sah der Bus wahrscheinlich innen recht schwülstig aus. Mit entsprechender Beleuchtung. Was man eben hier so unter VIP versteht. 🙂
Es gab dann erstmal kurz auspacken und Frühstück. Anschliessend Motor an, raus aus der Box und erstmal das Dinghy versorgt. Also hinten wieder hochgezogen. So langsam ist das mit der Technik ganz gut im Griff. Tja und was soll ich sagen, ratzfatz war dann auch noch das Geschirr gespült und die Fender reingeholt. Das bin ich mir gar nicht mehr gewohnt. Aus der Bucht von Marmaris raus bis etwa zur Hälfte der Strecke war entweder kein Wind, oder zu wenig – also sind wir erstmal mit Motor unterwegs gewesen.
Später haben wir dann versucht unter Segel zur Bozukkale Bucht zu kreuzen.
es hatte etwa 15kn Wind, das passt ganz gut zum Segeln.
Blöderweise blieb es nicht dabei, der Meltemi hat dann bis auf über 25kn aufgefrischt. Also die Garderobe gewechselt und das Kuttersegel genommen. Der Wellengang hat dann aber verhindert dass wir so richtig vorangekommen sind.
Die Entscheidung war dann, dass wir eher unter Land gehen und eben im Winschatten soweit möglich gegen den Wind mit dem Motor fahren. Dabei ist uns dann ein Katamaran gefolgt, der wollte wohl in die gleiche Richtung. Wie das eben so ist mit den zwei Motoren, war der schneller und dann irgendwann steuerbord voraus. Sein Dinghy hat er hinterhergezogen. Mit Motor dran, ein relativ grosses. Bei der Unterhaltung kam das Thema auch darauf und dass ich das nicht so recht verstehe, warum man das macht. Auf die Dauer hält es das Material ja nicht aus.
Etwa 10 Minuten später schwamm dann das Dinghy tatsächlich allein auf dem Meer und der Katamaran zog seines Wegs ohne zu merken, dass er sein Beiboot verloren hatte. Wir haben noch die krächzende Hupe der Mustang bemüht, aber es hatte Wind und Wellengang. Also habe wir umgedreht und sind zu dem Dinghy gefahren, das wohl sonst bals an den Felsen gelandet wäre. Irgendwann hat es der mit seinem Katamaran gemerkt, dass wir sein Dinghy kapern und hat umgedreht. Leider gibts von der spektakülären Aktion keine Bilder, daran hatten wir in dem Moment nicht gedacht, auch noch Fotos zu machen. Das Dinghy haben wir dann dem jungen Herrn mit seinem Katamaran zurück gegeben…. War auch nicht ganz einfach, die Übergabe – hatte aber dann funktioniert.
Am Abend sind wir dann in Bozukkale (Sailors House) eingelaufen und haben mustergültig festgemacht. Danach erstmal duschen und das Abendessen direkt am Meer geniessen. Zum Abendessen hat jeder etwas anderes genommen und konnten wir dann Lamm, Fisch und Calamari probieren. Direkt am/auf dem Meer. Wonderful!
Am Morgen haben wir dann das türkische Frühstück genossen und sind dann – nachdem wir unser Dinghy wieder (richtig! ..nicht wie der andere am Vortag) befestigt hatten losgefahren. Die Idee war dann, mit dem Meltemi auf Halbwind Richtung Boszburun zu segeln. Das hat so eher mässig funktioniert, der Meltemi ist nichts für Frühaufsteher. Deswegen sind wir einen grossen Teil der Strecke in die Bucht dann mit etwa 2kn vor uns hingedümpelt. Teils auch langsamer, dann war Zeit baden zu gehen und sich hinterher ziehen zu lassen. Zur Werft Bozburun war notwendig, weil man da tanken kann.
Gegen späteren Nachmittag hat dann der Meltemi doch noch eingesetzt und wir sind in der türkisgrünen Bucht mit 30 Grad warmem Wasser angekommen. (Fast schon etwas warm) Anker gesetzt und dann eine Heckleine am Ufer befestigt. Das war sehr, sehr schön dort. Ich denke, die Bilder sprechen da für sich. Also – falls ich es denn mal schaffe, die hochzuladen. Weder beim Sailors House noch in der Bucht hatte es wirklich Empfang. In der Bucht war nur ab und an mal ganz wenig, das langte vielleicht mal für eine Textnachricht, aber mehr nicht. Dafür war es dort wirklich schön und wir sind dann zu Mitternacht nochmal geschwommen um das Plankton glitzern zu sehen und am Morgen natürlich auch – bevor wir dann zur Tankstelle an der Gület Werft fahren.
Die Tankstelle kannten Andi und ich ja schon, da waren wir letztes Jahr auch schon mal. Wobei ja Tankstelle übertrieben ist. Es kommt ein Tankwagen, der das erledigt. In Bozburun selbst darf aus Umweltschutzgründen nicht mehr betankt werden. Die Gülle wollten wir dann zwar auch loswerden, aber an dem Platz lag einer mit einem Segelboot, der einfach nicht da war. Die von der Werft sind aber immer kreativ, und so gabs das Ticket, dass wir entleert haben dann einfach so. Also gegen Entgeld schon, aber ohne abpumpen;)
Im Anschluss dann ein Ritt über die Wellen, der Meltemi deutlich zugelegt und in Böen einiges über 25kn erreicht. Mit entsprechendem Wellengang. Der Diesel musste jetzt mal richtig arbeiten – hat er auch klaglos gemacht. Später haben wir dann mit dem Cuttersegelunterstützt und so trotz Wellen noch annehmbare Geschwindigkeiten erreicht. Datca würden wir allerdings heute nicht erreichen und haben uns dann nach mehreren unfreiwilligen Salzwasserduschen in eine Bucht vor Datca verzogen. Also Datca eben morgen, macht auch nichts. Für morgen ist die Vorhersage für den Vormittag dass es wenig (Gegen)Wind hat.
Wow,wow – – seid alle recht herzlich gegrüßt
Danke für die vielen Fotos, ich bin ja ganz beglückt. Und wie wir sehen, läßt Ihr es Euch gut gehen – so ist´s richtig. Bei Sailor´s House gehört ihr wohl bald zur Stammmannschaft.
Hier gibt es nichts Neues, es ist heiß, heute ist ziemlich Wind und Wellen, daher die gelbe Flagge am Strand. Doch etwas Neues : unsere Eisdiele ist wiedereröffnet. In alter Frische….
Wir wünschen Euch weiterhin nur Rettungsaktionen von fremden Booten und eine schöne , weitere Zeit
Maus