Iki Kapak. Tamam.

Iki Kapak. Tamam.

Falsche Annahmen gemacht heute morgen. Wegen einem kaputten Rückschlagventil habe ich mich auf den Weg in die Stadt gemacht – ähnlich wie ein Landwirt, der in die grosse Stadt fährt, kam mir das vor. Wobei ich die Strecke nach Marmaris in der Zwischenzeit im gleichen Tempo fahre wie die hiesigen Taxis.
Momentan wird man aber etwas gebremst. Der hiesige Bürgermeister profiliert sich wohl und lässt die Strasse Richtung Marina neu machen. Das tut er denn auch auf mehreren Schildern kund. Deswegen ist jetzt etwa die Hälfte der Strecke eine Schotter oder Dreckpiste. Da kommt man sich vor wie irgendwo im Kongo oder in Australien auf einer Piste.
Die Bautechnik ist dabei schon interessant. Auf die alte Strasse wird Aushub draufgekippt und dann wohl neu asphaltiert. Das ist was für spätere Ausgrabungen, da werden sich die Archäologen wundern. Tatsächlich aber wird das wohl schneller gehen und an sich spricht ja nichts dagegen.

Quer durchs Outback
Für ein besseres Marmaris

Ja und dann zu Egemarin. Egemarin heisst Egemarin… warum wohl? Die Scharfsinnigen erraten es sofort. Der Eigentümer heisst Ege. Der war heute mit zwei Lehrlingen zugange, das war auch ohne das gesprochene zu verstehen wirklich witzig. So ging es uns doch allen auch mal. Ich wollte einen Meter Schlauch für die Bilgenpumpe. Denn wenn ich den Schlauch schon mal raushabe, dann kommt sowas einfach gerade neu rein. Und da standen die nun und die Unterhaltung kann ich mir so vorstellen: Ege: «Wie – was soll ich jetzt machen? Metermass nehmen, einen Meter abmessen, abschneiden, fertig!» Ich konnte mir dann doch ein Grinsen nicht verkneifen.

Nach diesem Intermezzo bin ich dann zur Frühstücks-Anna. Lecker wie immer. Diesmal war aber eine andere Bedienung da. Wesentlich aufmerksamer. Da musste ich nicht erst nach dem Salz für das Ei fragen. Das stand einfach da. Einfach gut, das türkische Frühstück. Zwischenzeitlich könnte ich fast schon auf den süssen Teil verzichten mit der Marmelade und dem Honig. Ok – auf die Marmelade. 🙂

Verf…. ist das lecker. Also – bis auf die Karotten.

Interessant dabei: Ich trinke hier eigentlich keinen Kaffee mehr. Ist mir dann einfach zu warm. Und der Tee passt halt auch super. Die nächste Stufe ist jetzt Tee ohne Zucker. Brauch ich aber noch ein bisschen dafür.

Als ich zurück kam, wollte Okan unbedingt mit mir und Mustafa frühstücken. Er hat dazu unter anderem Tahinli mitgebracht. Das ist eine Sesamschnecke. Legendär. Da lasse ich mich dann doch nochmal überreden. Ayhan kam dann auch noch dazu und mit Ihm bin ich dann nachher aufs Boot wegen den Umbauten, die er noch machen muss. Da musste er Mass nehmen. Es ging dann unter anderem um die Schranktüren. Seitdem weiss ich, dass Kapak eine Tür ist. Um also den Satz aufzulösen: ‹iki kapak. Tamam. = Zwei Türen. Gut/OK›
So langsam verstehe ich doch schon das eine oder andere, ich sollte einfach länger da sein, dann würde das schon werden.

Zwischendrin habe ich dann den neuen Schlauch eingebaut und dabei festgestellt, dass das Rückschlagventil gar nicht kaputt, sondern verstopft war. Ja – lustig. Egal. Jetzt habe ich eins in Reserve. Zu dem Thema meinte Okan dann, dass der Doktor (Vorbesitzer) wohl meinte, dass das wie in einem menschlichen Herz sei – so viele Rückschlagventile wie er da eingebaut hätte. Ich habe nämlich einfach eins weggelassen und das ging locker. Eigentlich kann man noch eins weglassen, aber jetzt ist es halt drin.
Danach noch zwei neue Batterien für das Bugstrahlruder montiert, die sind jetzt nur noch halb so gross wie vorher – ein hoch auf den Fortschritt! Die alten Batterien vom Boot zu schleppen war dann aber ein Kraftakt.


Am Nachmittag hatte ich dann noch eine Videokonferenz mit einer neuen Firma. Das ging wirklich noch ganz gut, einfach via Handy. Danach habe ich mir erstmal ein Eis gegönnt.

Hasen Eis

Dann noch ein paar Sachen gemacht, bevor ich plötzlich völlig K.O. war. Merkwürdig. Entgegen meiner Gewohnheiten habe ich mich mal hingelegt… und bin sofort 1h weg gewesen. Sowas.

Danach habe ich mit Okan zusammen noch eine Weile einen Verschluss für die Tankdeckel gesucht…und gefunden. Wir haben uns dann noch einen Tee zusammen getrunken und er hat mir erklärt, wie der Name seiner neu entstandenen Firma ‹ATLAS TEKNIK› zustande gekommen ist. Die von der Marina haben wohl gemeint, er müsse ja aber einen Namen für seine Firma haben und die anschreiben. Er hat den Namen gewählt, weil sein Vater wohl eine Firma namens ‹ATLAS AKÜ› (Atlas Batterien/Akkumulatoren) hatte. Er hat da wohl als Jugendlicher immer Batterien zusammengebaut….



1 thought on “Iki Kapak. Tamam.”

  • guten Morgen Sven,
    nun habe ich 2 blogs gelesen und ich muß sagen, Du bist ja sowas von fleißig – und das, bei diesen Temperaturen!! Bewundernswert! Und türkisch kannst Du auch bald. In unserem Gedächtnis ist nur noch hängen geblieben : bir birra , stimmt das noch so ?
    Genau das gleiche Carameleis habe ich in Südfrankreich auch gegessen, aber der Sundowner mit dem gepressten Orangensaft sieht ja unschlagbar aus. So läßt es sich leben, soll dir aber auch gegönnt sein, nach dieser Arbeit.
    Nachdem wir hier in Steinen eingetroffen sind, haben wir wohl das schlechte Wetter mitgebracht (obwohl, die Gärtner wirds freuen) denn seit gestern abend regnet es , die Temperatur ist von 28 auf heute morgen 14 Grad gefallen, und die halbe Nacht hats gewittert.
    Wann kommst du wieder nach Hause?
    Grüßli , Maus

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