IYI YIM!

IYI YIM!

Am letzten Samstag gings wieder mal los. Nach langen Überlegungen ob jetzt Türkei geht oder nicht… ging es dann los. Mit insgesamt 85 kg Gepäck, das war dann eben auch dem deutschen Qualitäts Dampfkochtopf geschuldet und dem goldenen Schwan. Kim war so nett und hat das Auto dann vom Flughafen geholt. Man merkt, dass sich das so langsam einschleift. Die Parkplatznummer wird angesagt und das schwere Zeug zum Sperrgut gebracht. Das geht in der Zwischenzeit reibungslos und ich habe nun bei Pegasus schon ein paar tausend BOLBOL Points. (Muss man nicht kennen. Einfach auch so ein Bonus Programm)


Zwischenstop mit Aufenthalt in Istanbul, für viele Stunden. Die lange Umsteigezeit ist durch die Umbuchung entstanden. Eigentich war der Flug für Freitag geplant, beim Verschieben ging dann der nächste Flug erst um 21.30 Richtung Dalaman. Am Flughafen sind wir dann zu Ali in das gemietete Auto eingestiegen. Der Clio war wohl an der Beladungsgrenze. Das lag aber nicht am Gepäck. 😉
Und dann war da noch die Sache mit der zweiten Flasche Rum. Das war ein Problem, als wir dann zum Verbindungsflug nach Dalaman durch den Sicherheitscheck wollten. Die Sicherheitsdame hat sich da immer wiederholt, dass das ein Problem sei. Und zwar – weil der Schnarcher oben im Duty Free die nicht in so eine eingeschweisste Tüte reinhat. Das wars dann mit der Flasche Rum. Wieder was gelernt. Wäre ja alles nicht so schlimm, wenn mir nicht dieser Sicherheits Kram so auf den Wecker gehen würde. Mir ist immernoch schleierhaft, warum es Leute gibt, die heutzutage noch gern fliegen. Das war ja mal anders…. Aber ist ja angeblich alles zu unserer Sicherheit. Na denn.
Auf jeden Fall ging der Rest dann recht flott, auf dem Weg gab es dann einen Stand mit Orangen und anderem, der um 12 Uhr nachts noch auf hatte. Da noch Orangen, Honig und Zitronenmarmelade gekauft und weiter gings – an einer Polizeikontrolle vorbei. Die wollten den Pass sehen. Wohl, weil eigentlich am Wochenende immernoch Ausgangssperre ist. Die restlichen Kilometer bis zum Boot waren dann auch bald geschafft, vorbei am Wachposten der Marina und – Bett beziehen. Zwar hat man den Vorteil, dass man kommen kann wann man will – aber man muss halt auch alles selber machen.

Noch ein paar Orangen und einen Saft dazu trinken, dann erst mal bei viel Geknarze abratzen. Es hatte ziemlich Wind und wer auch immer das Boot angebunden hat – der muss das wohl nochmal üben. Ich habe das dann am Morgen gerichtet, dann war das wesentlich besser.

Am Morgen sah dann alles doch wieder viel besser aus. Das Bild oben ist irgendwann so um 6 Uhr entstanden. War schon mal rein vom Wetter her wesentlich besser als zuhause. Zum Frühstück gabs dann Sesamkringel, die ich am Flughafen in Istanbul erstanden habe. Die muss man kennen, bzw. probiert haben. Jetzt zum Frühstück war das auf jeden Fall mal wirklich gut.

Der Sonntag verlief dann relativ ruhig – einkaufen im carfursa. Der hat am Sonntag offen. Allerdings ist es wohl dem Wunsch einer einzelnen Person in der Regierung geschuldet, dass es keinerlei Alohol gab. Und auch keine NonFood Artikel. Das war am Sonntag alles abgesperrt. Immerhin kann man Lebensmittel in Ruhe kaufen. Da war recht wenig Betrieb, wie man auf dem Bild sehen kann.

Den Rest des Tages dann ausgeräumt und umgeräumt. Die 85 kg mussten ja irgendwohin. Dann musste ich erstmal einen von der Marina auftreiben, damit es Strom und Wasser gibt. Nach dem Deck schrubben, Motor testen (läuft super und viel leiser jetzt), dann die WC repariert. Bei dem einen erfolgreich, bei dem anderen braucht es noch Ersatzteile. So kann man seinen Tag auch verbringen bis zum Sundowner.

Am nächsten Tag – also heute – war dann Okan da und hat den Tagesplan über den Haufen geworfen. Eigentlich war gedacht um 10.30 zum Cruise Port zu gehen wegen dem Transitlog. Das ist das Stück Papier, das man haben muss um Segeln zu dürfen. Genauer gesagt, eine Yacht in den türkischen (und auch griechischen) Gewässern bewegen zu dürfen. Einfach gesagt wird damit festgestellt welches Schiff sich wo mit welcher Besatzung bewegt.
Okan hatte nun Kazim von Yachpoint aufgetrieben. Der ist auch ein sogenannter ‹Agent›, also kümmert sich um solche Sachen wie das Transitlog
Vorher gabs aber erstmal …. was wohl? Klar – einen Tee bei Okan. Mit Sesamkringel… Hätte ich das gewusst, hätte ich nichts gefrühstückt.

Einen kleinen Türkisch Kurs gab es dann auch noch…..

Na – Sil – Sin heisst dabei offensichtlich ‹Wie geht es Dir› und ‹Iyi – yim› so in etwa ‹es geht mir gut›. Genau genommen wohl nur ‹Gut mir›. Alles in allem gewöhnungsbedürftig, aber wird schon werden. Wir sind ja dann auch noch zum Kaffee bei Okans Frau eingeladen, da muss man das dann wohl wissen. Danach wurde dann die Beschriftung geändert, das hatte ich ja schon vorher mit dem Folienschneider gemacht, dann kam die Beschriftung auf das Heck. Nun ist das Boot schon mal angeschrieben mit der deutschen Registrierung und dem Heimathafen Marmaris.

Dann gings los zu Kazim in seinem Büro mit dem ausgefallenen Himmel. Da stellt sich dann raus, dass wir eben doch die Rhodos Variante machen müssen. Also einmal die Türkei verlassen und wieder zurück. Das hat einfach mit den Zollformalitäten zu tun. Danach darf das Boot dann 5 Jahre lang in der Türkei bleiben.

Kazims Büro. Man beachte den Himmel….

Dumm nur, dass wir das nicht selber machen können. Momentan dürfen Covid bedingt nur Schiffsführer mit einer Kapitänslizenz nach Griechenland. Und da reicht meine Lizenz nicht aus. Also sorgen wir für deren Jobs und Ahmet macht das. Er geht nach Griechenland, bleibt eine Nacht und klariert wieder aus. Danach ist dann alles erledigt.
Also fast alles. Vorher noch zum Notar. Denn Ahmet muss eine Vollmacht haben, dass er das mit meinem Boot machen darf. Also zum Notar….

Das Schild vom Notar im Aufgang….
Die Dame von Kazim und der amtliche Übersetzer….

Wie so oft, die Tücke liegt dann im Detail. Man muss wohl eine türkische Steuernummer dafür haben. Aber die Beamten vom Steueramt arbeiten grad nicht mehr. …. Also – dann muss ich da morgen um 9 nochmal hin. Dann wird das aber ja wohl funktionieren. Nochmal in den Carrefour und Sachen kaufen für den Kapitän und seinen Gehilfen. Dann morgen Segel montieren und für den Mittwoch ein Alternativprogramm ausdenken. Hat alles mit Segeln nicht viel zu tun. Aber interessant ist es dennoch. Man lernt einiges darüber, wie das ‹Ganze› so funktioniert….



1 thought on “IYI YIM!”

  • Hallo Sven, – – «unverhofft ..kommt oft» , so kann man deinen ausführlichen Bericht über die türkische,bzw. wahrscheinlich wektweite Bürokratie beschreiben. Flexibel bleiben, was anderes geht so gar nicht; wir hoffen, daß heute nun alles klappt. Danke jedenfalls für den ausführlichen Bericht und die informativen Fotos. Wenigstens habt Ihr warme Temperaturen, bei uns scheint zwar auch ab und zu die Sonne, aber heute morgen bei Inge hat es gehagelt was runter wollte!! Und Meteo sprach von Schneefällen in Hochlagen – wo immer die auch sein sollen. Orkanböen-Warnung haben wir dazu auch noch.
    Nun drücken wir fest die Daumen, daß morgen(?) alles problemlos verläuft und auch das Alternativprogramm (ohne Bordübernachtung?) funktioniert. Halte mich auf dem Laufenden, ich bin über jede Neueigkeit danmkbar.
    Liebe Grüße an alle, auch unbekannterweise,
    Maus

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