James – it’s bumpy!

James – it’s bumpy!

Am Freitag haben sich die ’staatenlosen› Richtung Symi aufgemacht. Ziel war dort einzuklarieren. Das ging zwar in Bezug auf das Ziel Samos wieder ein Stück vom Ziel Samos weg – aber wohl der einfachste Weg. Hier wussten wir, wo die notwendigen Ämter sind um die Burokratie zu erledigen. Bei schönem Segelwind sind wir den grössten Teil der Strecke gesegelt, durch die Enge zwischen den Inseln Symi und Nimos aber dann schon mit dem Motor. Das ist da ziemlich Flach und man tut gut daran, sich in der Fahrrinne zu halten. Marc hat da souverän durchgesteuert und so kamen wir etwa zu Mittag in Symi an.

Zwischen Symi und Nimos ist es flach, aber spart sicher 30 Minuten Fahrzeit

Gut, dass wir frühzeitig da waren. Etwa um Mittag herum waren noch nicht so viele da und wir haben tatsächlich wieder (fast) den gleichen Platz wie letztes Jahr bekommen. Ähnlich warm wie letztes Jahr wars auch wieder… 🙂
Als wir festgemacht hatten, kam ein Hafenangestellter zum einweisen der nächsten Boote. Den habe ich gefragt ob wir heute schon die Hafengebühr bezahlen könnten. Er meinte mit breitem Grinsen: ‹Relax – Ihr seid in Griechenland. Habt Ihrs eilig?› Ich sagte Ihm, dass wir einfach am nächsten Morgen früh weg wollten. Ein paar Minuten später kam denn auch ein weiterer junger Hafenangestellter der sich mit seinem Tablet und dem Bezahlsystem rumärgerte, bis ich dann die Hafengebühr von 35€ plus Trinkgeld bezahlt hatte.

Same procedure as last year.

Nach einer kurzen Pause für das Anlegebier kam dann ein schönes – etwas in die Tage gekommenes Boot neben uns an. Es waren James und Rose aus den UK. Die beiden waren wohl etwas über 70 und haben Ihr Boot neben uns gekonnt festgemacht. Gerade als sie festgemacht hatten, kam wohl ein Fährschiff an und machte ziemliche Wellen im Hafenbecken. Das brachte das kleinere Boot von unseren Nachbarn recht zum Schwanken. Genau in diesem Moment kam Rose mit zwei Gläsern mit trinkbarem ins Cockpit und rief: ‹James – it’s bumpy!!›. Aber sie glich das so gekonnt aus, dass nicht ein einziger Tropfen daneben ging. Hut ab. Sehr souverän machten die beiden das. Da sah man wohl die jahrzente lange Übung. Die beiden waren wirklich herzig und ein vollkommen eingespieltes Team. Auch sie kamen von Marmaris, wo soe offensichtlich noch einen heftigen Sturm (Gewitter vom Vortag) erlebt hatten. Genau wie ich wollten sie Ihr Boot nun aus der Türkei nach Griechenland verlegen. Ihr Ziel iast allerdings irgendwo bei Korinth, dafür haben sie 14 Tage Zeit. Da steht einiges an Segeln an bis dorthin.

Rose beim Betanken Ihres Boots

Wir haben uns anschliessend aufgemacht, den Behördenkram zu erledigen. Erstmal zu Polizei und Zoll. Das ging sehr flüssig, der vom Zoll sagte uns noch was nacheinander zu machen sei. Nach Polizei und Zoll (Gebühr 4 x 2€) ging es dann zur Port Authority (Hafenpolizei). Das war wieder der Weg um den ganzen Hafen herum – dieses Mal aber nur einmal. Das wurde durch Fenster abgewickelt und kostete 15€. Zusammen also 23€ – schon ein wenig günstiger als die Sache bei den Türken. Da geht das nur mit Agent und kostete 105€ in Datca. Zwar besser als in Marmaris mit 190€ – aber immernoch viel.

auf dem Weg zur Port Authority

Auf dem Rückweg haben wir den Einkauf erledigt (Grillkohle, Wein & Ouzo). Als wir sagten, dass wir jetzt noch alles zum Boot tragen müssen, meinte der der Eigentümer nur: ‹Ihr könnt ja schon mal anfangen zu trinken, dann ist es nicht mehr so schwer… ‹ 🙂

Erledigen der ‹Lebensmittel› Einkäufe

Gegen Abend dann Essen gehen in einem Lokal etwas weiter hinten in Symi. Nach dem Essen gabs noch eine Runde Backgammon (Oder Tavli wie das in Griechenland heisst) und bei schwülen 31 Grad haben wir versucht zu schlafen.

Morgens 6 Uhr in Symi

Nachdem wir in Symi ohne Zwischenfälle gestartet waren, gab es einen langen Segeltag mit über 45 Seemeilen. Anfangs windstill baute sich starker Wind zwischen Kos und Bodrum auf gegen den wir segeln mussten. Das war ein ziemlicher Ritt mit Welle teilweise von etwa 1.5 Meter….

Der Ritt hart am Wind – Ziel Pserimos

In Pserimos haben wir die Bucht mit gefühlten 100 Booten ausgelassen, in einer kleinen Bucht daneben geankert (vermutlich steht das nicht im Reiseführer). Dort waren wir dann allein. Also… abgesehen von den ganzen Wadenstechern. Die waren wieder mal nervtötend und die Fliegenklatschen kamen zum Einsatz. Interessanterweise kann man von den Fliegen 100 erschlagen und es kommen immernoch welche. Und das, obwohl es doch in der Nachbarbucht viel mehr zu stechen gäbe… Rätselhaft.

Die ultimative Waffe

Heute geht es weiter nach Leros. Die Insel der Ausgesetzten und Verrückten. Da passen wir sicher gut hin….. 🙂



4 thoughts on “James – it’s bumpy!”

  • Köstlich, die Engländer… James – it´s bumpy… Und «bumpy» hattet Ihr es später dann auch. Woww, was für eine Schräglage – da wird mir ganz mulmig in der Magengegend.. Ansonsten tun sich die Türken nichts Gutes, wenn so viele Bootseigner ihren Heimathafen dort aufgeben und nach GR flüchten Ja, das Symi hat ein sehr schönes Hafenpanorama, liegt es eigentlich auf einer Insel? Die Dronenbilder sind schon beeindruckend , die kahlen Hügel ..aber schöne Buchten…..
    Wie sieht denn Eure weitere Planung aus? Nach der Flaggenparade seid Ihr nun ja dauernd in GR eingeloggt, wie weit ist es noch bis Pathagyrro? So ganz habe ich die richtige Schreibweise noch nicht gespeichert, aber dank der mathematischen Eselsbrücke kann ich es mir besser merken.
    Die Fliegen -oder Schnaken?- klatschen sind auch bei mir ein unentberliches Utensil, wo kommen die denn her?
    Ab morgen ist bei uns Rückweg angesagt, wie sieht es bei Euch aus?
    Grüßli an die Crew
    Maus,

  • beim nochmaligen Durchlesens meines Kommentars filen mir die vielen Schreibfehler auf : z. B. Pythagoras muß es heißen, Drohnen natürlich mit – – H — , ich weiß nicht, was ich mir dabei gedacht hatte….

  • Von Piraten zu Staatenlosen Verrückten. Was für eine Segeltour…. bin gespannt was als nächstes kommt 😉 Die Reiseberichte mit den dazu passenden nicht0815touristen Bildern finde ich super. Die Blickwinkel und Orte der Bilder machen die Lekture richtig lebendig. Einkaufen im Tante Emma Laden, Bilder vom Schiff aus und von der Drohne. Toll !

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert


Translate »