Kleine Wunder und der Käse

Kleine Wunder und der Käse

Heute Morgen sah die welt doch schon wieder um einiges besser aus. Der Gewittersturm vom Vorabend hatte sich verzogen und so langsam wurde alles mal wieder ein wenig trockener wie auch schon mal. Für unsere Verhältnisse mit Nachfrost auch schon richtig angenehm warm. Da liegt sogar eine kurze Hose drin, ohne dass man friert.

Beim Aufrödeln

Jetzt mussten mal wieder die ganzen Schoten dran und eigentlich auch noch die Genua. Die war ja zur Reparatur bei SouthWest und sollte dann ja schon mal wieder drauf. Parat gelegt habe ich sie schon mal….
Dann kam der ‹Agent› wegen einer anpassung des Transitlog. Das Papier, was man braucht um bei einer Kontrolle nicht allzu fest aufzufallen. Da muss die vorhandene Crew wenigstens einigermassen korrekt abgebildet sein und daher war das notwendig, das neu zu machen. Das haben die dann auch sehr zuverlässig erledigt und so war ein weiterer Schritt Richtung segeln getan.
Als das also gemacht war, habe ich dann begonnen die neue Bilgenpumpe einzubauen. Lang genug gedrückt – ausserdem war ich zu faul für Handbetrieb. Das war wieder mal eine lustige Übung. Auf dem Bauch liegend in den Eingeweiden des Schiffes rumfuhrwerken. Eigentlich wollte ich ja noch die elektrischen Anschlüsse der Bilgenpumpe neu machen – aber da kam dann Okan dazwischen.
Er hatte Bekannte da aus Deutschland und hatte sie auf dem Boot gegenüber zussammen mit seiner Frau Aische mit einem opulenten Frühstück verwöhnt. Und Okan wäre nicht Okan, wenn er dann nicht gefragt hätte, ob ich auch dazu komme. Was für eine Frage – klar.

Frühstück mit Okan, Aische, Jeanette, Wolfgang, Tim, Felix

So kam es denn auch, dass ich Wolfgang und seine Frau Jeanette kennenlernte. Interessanterweise ist er Fahrlehrer in Fulda und kennt wiederum Bekannte von mit und meinen Eltern den ehem. Erzbischof und den Chefarzt der dortige Klinik. Die Welt ist ein Dorf.

Danach aber dann ran an Speck und die neue Pumpe eingebaut. Glücklicherweise tut sie dann was sie soll und das Thema ist fürs Erste mal erledigt. Zwar von der Elektrik nicht ganz wie ich das haben will, aber das war nun eben dem exzellenten Frühstück geschuldet. Zwischenzeitlich hat aber dann Okan noch die Batterie vom Generator geladen, die aus unerfindlichen Gründen wieder leer war. Jetzt brauchts dafür wohl noch ein Ladegerät… also auf den Einkaufzettel.

Dann sind die übrigen Mitsegler eingetroffen und es ging mit dem Onkel von Mike mit dem Taxi zum Einkaufen. Ich brauchte ja noch paar Sachen wie Schlauch und das Ladegrät sowie natürlich Lebensmittel. Mikes Onkel ist da die Geduld in Person und hat uns begleitet. Im Supermarkt ist er mitgegangen und hat uns dann noch bei der Einkauferei geholfen. Das schliesst auch eine Empfehlung für einen guten Tee mit ein … 😉 War nur einer der Momente, die ich nun blöderweise nicht fotografiert habe.

Zurück auf dem Boot… Wasserpumpe tut mal wieder nicht mehr. Also habe ich die als Sofortlösung erstmal gegen eine Neue ersetzt. Jörn und die Anderen sind derweil ins Restaurant und haben es sich gut gehen lassen. Derweil sah es auf dem Boot bei mir so aus:

Doch lieber Charter?

Ein Plan musste her Der war dann: Erstmal die Pumpe ersetzen. Also wieder zur Hälfte in den Motorraum kriechen und unter Fluchen das alte Teil ausbauen und das Neue rein.

Hydropower at work 🙂

Und – oh Wunder – nachdem das gemacht war, ging es wieder. Die restlichen Arbeiten habe ich aber erstmal vertagt. Dunkel war es eh schon und spät auch. Nichts von wegen nett Köfte vom Grill im Restaurant. Aber fliessend Wasser ist ja auch was wert.

Aufräumen und Käsebrot mit Rotwein.. Sehr gut. Das ist ja auch mal eine Belohnung, nach den Verrenkungen. Wäre ja alles nicht so wild, wäre es nicht so, dass das schon der gefühlte 20. Anlauf war. Aber irgendwann wird es schon. Schliesslich ist auch der Dieselfilter jetzt in Ordnung und der Motor startet zuverlässig. Es hatte mir jemand mal mit den Worten erklärt: ‹Das ist ein tolles Schiff. Aber es braucht Deine Geduld.› So kann man es sagen…

Und jetzt ist erstmal fertig. Morgen früh muss noch das Genuasegel drauf. Gute Nacht….

(Achja. Das kleine Wunder: Im Marine Laden wollte ich eigentlich noch eine Ersatz Deckenlampe kaufen für eine, die nicht mehr tat. Hatten Sie leider dann nicht in der richtigen Ausführung. Und heute Abend probiere ich die aus – geht wieder… ???? Auch gut. Kann ja auch mal was ohne weiteres Zutun wieder gehen. :)))



1 thought on “Kleine Wunder und der Käse”

  • Hallo Sven,
    schön, daß wir wieder an Deinem Reparaturleben teilnehmen durften. Und das Frühstück mit den Fuldaern war ja auch eine Überraschung, Du hast recht : so klein ist die Welt! Nun sage mir noch eines: habe ich etwas nicht mitgekriegt…. wie groß ist Deine Crew??? Mir war nur Tina im Gedächtnis, daß Du sie erwähnt hast.
    Mit dem Heimkommen an Bord stimme ich Dir zu, genau so soll es sein.
    Nach dem Gewitter ist bei Euch wieder schönes Wetter, wie ich anhand der Fotos sehen kann,.. und die Temperaturen? Hier hatten wir heute morgen 10 Grad, es hat sich bewölkt und das Thermometer zeigt mal schlaffe 15 Grad an. Mit Schwimmen ist für Jürgen nun nicht mehr drin, zudem in der Zeitung steht, das Meer sei»ridée» = wellig.
    Am Mittwoch werden wir hier die Kurve machen, dann noch ein paar Tage in die Provence. Euch wünsche ich noch schöne Segeltage und weniger Reparaturen!!
    Ganz liebe grüße und vielen Dank immer für die beneidenswerten Fotos
    Maus

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