Mustang on Tour

Mustang on Tour

Da ja nun soweit alles technische in Ordnung war, habe ich beschlossen mal eine 10 Tages Tour zu machen mit der Mustang. Also am Morgen ein Joghurt mit Nüssen und Honig und einen Tee gemacht, dann ans Werk. Bis man die Liste durch hat – inclusive Müll wegbringen – geht’s eine Weile. Dann noch den Strom abnabeln (hatte ich mal vor 20 Jahren vergessen…das passiert mir nie mehr 😉 ), Gangway rein und die Leinen los. Das war noch eine Überei, da habe ich ein bisschen über die Belegetechnik der Marina Mitarbeiter geärgert. Sollte man meinen, dass die das können – denkste.
Glücklicherweise war es so windstill, dass genug Zeit war um die Wuhling da aufzuklaren. Dann los, bei sowenig Wind ging das auch im Standgas.

Mustang has left the Berth
Der Abstand vergrössert sich

Ich hatte vor heute bis Ercincik zu fahren. Da war ich das letzte Mal schon solo und es ist eine Bucht, in der man einfach den Anker fallen lassen kann und keine Heckleine braucht. Wer weiss, vielleicht werde ich mal mutiger und probiere auch das mal allein. Aber irgendwie ist mir unwohl bei dem Gedanken, dass das Boot noch nicht ganz gesichert ist und dann keiner mehr drauf ist. Also lassen wir das fürs Erste mal weg, bis ich mir eine Methode überlegt habe, wie das geht. Vielleicht mit Dinghy? Eigentlich hätte ich ja beim Rüberschwimmen immer noch das Seil zum Boot in der Hand, da dürfte ja nicht viel schief gehen….

Also aus der Bucht von Marmaris raus und links abbiegen. Den ganzen Morgen sind schon Charterboote an mir vorbei, aber da war momentan nichts zu sehen. Später dann schon – quer durch Militärsperrgebiet. Da mache ich zwischenzeitlich einen grossen Bogen drum, nachdem mich die Küstenwache mal freundlich aufgefordert hat.

Der Abstand zur Marina wird grösser..
auch noch nett…
Warum eingetlich nicht? So eilig hab ichs ja nicht wie mit einem geliehenen Boot.
Buchten direkt nach der Marina
Sieht noch schön aus, das ist noch vor dem Sperrgebiet. Sollte ich da mal ankern?

Also da mal Anker rein, und ab ins Wasser. Die Wassertemperatur ist zwischenzeitlich bei 29 Grad. Da hält man es eine Weile im Wasser aus. Ist sozusagen pipiwarm.
Weil ja gerade Stop war, habe ich noch was gegessen und bin dann mal weiter. Wind war leider so wenig, dass es sich nicht gelohnt hat, das Segel auszurollen. Genau genommen wars es praktisch windstill. Sieht man auch ein bisschen am Wasser. Da kräuselt sich nix.

[Gerade denke ich darüber nach, wie dunkel es doch schon ist. Da fällt mir ein, dass ich das Ankerlicht noch gar nicht angemacht habe. Ups. Bin schon Marina geschädigt. Da braucht man das ja eher nicht.]

Die sagenumwobene Keilriemen Ninja Turtle Insel dann erfolgreich umrundet und anschliessend rein in die Bucht. Kannte ich ja schon. Zwischendrin hat noch einer Kapriolen gemacht und mehrfach mein Fahrwasser gekreuzt – wusste wohl nicht so recht, was er wollte.

Viel war nicht los, das war schonmal schön. An der Stelle, an der ich letztes Mal geankert hatte war ein Zweimaster. Den habe ich zuerst für eine Gület gehalten – wars aber nicht. War ein russisches Oligarchen Boot. Ziemlich gross, grün und eben russische Flagge hinten. Rechts neben mir ein Amerikaner. Zwischendrin ich mit der deutschen Flagge. Das passt ja. Den Oligarchen Dampfer wollte ich noch im Abendlicht fotografieren, aber dazu kams nicht – er hat sich dann leise aus dem Staub gemacht. Bis ich das gemerkt hatte, war er schon zu weit weg.

Eine Stunde ‹basteln› am Tag musste sein. Also nach dem Ankerbier noch die Leinenführung optimiert. Wir (bzw. die Rigger) hatten rausgefunden, dass der Grossteil der Schwergängigkeit des vorderen Furlers (damit rollt man das Vorsegel ein) an den vielen Umlenkpunkten und der zugehörigen Reibung liegt. Also der einen Seite das Ganze ‹leichter› gemacht – jetzt fehlt noch die andere Seite. Vielleicht findet sich ja einer, der gern bastelt … wer weiss? :))

Ersma Ankerbia mit Zitrone und paa Nüssken
Wieder was zum basteln gefunden – juhuu! 😀

Nach mehrmaligem Baden (und feststellen, dass zumindest eine Seite vom Boot vollkommen verdreckt ist – die zum Steg hin) dann mal Abendessen gemacht. Das Rezept hat mir Julia durchgegeben gehabt – witzigerweise stand es auch auf der Packung Beluga Linsen hintendrauf. Zum Dessert dann Helva mit Mandeln. Habe ich letztens gefunden, schmeckt gut. Bisschen wie Helva und bisschen wie Marzipan. (Was logischerweise dran liegt, dass Sesam und Mandeln drin sind. Steht jat hinten drauf. Wer lesen kann ist stark im Vorteil..)

Linsensalat mit Melone. Sehr empfehlenswert!
Dessert – Helva mit Mandeln von der Renommiermarke aus Istanbul. Die haben die besten Baklava dort. Also – finde ich. Gibt sicher auch viele andere Gute. (Wie zum Beispiel der in Datca. Iammi!)
Da steht das Rezept auf der Packung. Nicht wundern, in echt ist die Schrift schon scharf. Bissl klein halt für mich, aber schon sauber gedruckt.
Gleich geht das Licht aus


1 thought on “Mustang on Tour”

  • So, damit hätte sich das auch geklärt : «bin dann mal weg..»
    Nun ist es ja nicht so, daß Du ganz alleine auf dem Wasser bist, was mich beruhigt. Keine Piraten etc. unterwegs, nur russische Obligarchen?! Und wunderschöne Fotos.
    Wenn Andi und Sandra päter an Bord sind, wird die himmlische Ruhe wohl vorbei sein, deshalb genieße es noch. Hast Du die Nacht ruhig und problemlos verbracht? Hat der Anker gehalten?
    Hier gibt es nichts Neues, langsam geht es der Abreise entgegen, ab morgen wird eingeräumt.
    Dir wünschen wir noch schöne Tage, wenn Du wieder zurück kommst, sind wir bereits unterwegs.
    Grüßli Maus

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