Mustang @ Samos Marina

Mustang @ Samos Marina

Am Freitag sind wir in der Marina Samos eingelaufen. Wir wurden schon erwartet, mussten aber bei recht starkem Wind erstmal im Vorbecken der Marina ein wenig warten. Die Marina Mitarbeiter mussten noch etwas fertig machen und kamen dann mit Ihrem Boot zu uns.

In Wartestellung im ‹Vorbecken› der Marina. Bei dem Wind musste ich das mit Motor und Bugstrahlruder ausgleichen, bis es weiterging.

Dank der Tatsache, dass es in der Marina zwar Seitenwind, aber keine Wellen hatte und ich eine super Crew bei mir hatte – ging das Anlegemanöver trotz engerer Platzverhältnisse superglatt über die Bühne. Zwar gab es ein wenig Wuhling mit der Mooring Leine, die etwas komisch verknotet war. Aber das haben wir gemeinsam klariert und festgemacht. Dem Marina Mitarbeiter war das offensichtlich eher peinlich – nachdem wir superglatt reingefahren waren gab es nun Verzögerung wegen ’seiner› Muringleine. Aber … alles mit der Ruhe, kein Problem, kein Kino. Wunderbar. Ich hatte mir das bei dem Wind alles komplizierter vorgestellt. Aber die Marina ist derart gut gegen Welle von aussen geschützt, dass es auch einfacher wird.

Klarieren der Mooringleine. Die Holeleine musste abgeschnitten, die Mooringleine entknotet werden. Dann wieder alles richtig zusammen.
Irgend so ein Super-Schlaubär hatte die Holeleine an einen ‹Haushaltsknoten› in der Mooring angeknotet. Selten dämlich.

Nachdem die Mooring entwirrt und wir überall sicher festgemacht hatten, war es erstmal wieder Zeit für einen Ankerdrink. Heute mal wieder Campari Orange. Das hatte ja alles sehr gut geklappt. Jetzt ist die Mustang in Ihrer neuen Heimat. Wobei sie wohl nochmal verlegt wird an einen anderen Platz. Aber die Jungs von der Marina meinten, das machen wir dann im August. Also dann, wenn ich sowieso wieder da bin. Dann wohl gerade auf einen anderen Platz.

Eingeparkt: Der Platz in der neuen Marina.

Nachdem wir die MUSTANG ‹geparkt› hatten, sind wir erstmal den Laden und das Café/Restaurant anschauen gegangen. Alles sehr nett, wir haben erstmal was getrunken und Marc hat Shrimps ‹Saganaki› bestellt. Offensichtlich ist er langsam auf Ouzo geeicht, denn die Sauce ist mit Ouzo.
Ich war dann noch kurz (Wobei kurz nur den Besuch, aber nicht den Weg dorthin meint – der ist nämlich lang. Rund um das Marina Becken) bei der Rezeption und Manos dort meinte, dass er den Vertrag dann am Samstag fertig hat. Auch kein Problem. Vor allem nicht, weil es noch etwas günstiger als in der Preisliste ausfallen sollte. Da hat man doch nicht wirklich was dagegen.
Wir haben also erstmal die Salzkruste von der Mustang abgewaschen, die Schoten versorgt und im allgemeinen aufgeräumt. Dann hatten wir das alles soweit und somit den Samstag eigentlich frei. Supi.
Also stracks nach Pythagorio gelaufen (Ja, hier kann man in die Stadt laufen 🙂 ), Scooter gemietet und einen Plan für Samstag gemacht.
Aber erstmal gabs am Abend eine kleine Fischplatte für Andi und mich bei Daphne.

Fischplatte für 2. Marc hatte Schweinebraten in Rotweinsosse und Sandra… hm. Weiss ich nicht mehr. Aber war auch gut. Das weiss ich noch.

Am Samstag sind wir dann nach Samos City durchstartet. Soweit das eben mit den Rollern ging, die wir da bekommen haben. Die Dinger haben keine Wurscht vom Teller gezogen, obwohl es 125er sein sollten. Kompliziert in der Bedienung, schlechte Strassenlage – nächstes Mal nehmen wir wieder einen koreanischen anstelle so einem Piaggio Liberty Teil.

In Samos City. Bis dahin hatten wir es mit den ‹Krücken› schon mal geschafft. Während wir einen Café Frappé trinken ist Sandra kurz paar Sachen einkaufen. Unter anderem einen Notizblock. Hatte ich jetzt die letzten Tage immer mal gesucht…. Sandra hat dran gedacht.

Samos City war an sich nicht so wahnsinnig ergiebig. Wir sind die Querstrasse zum Hafen abgelaufen und dann waren wir gefühlt schon durch. Gut, irgendwelche Museen oder dergleichen gibt es natürlich auch noch – aber wir hatten ja vor, einmal um die Insel zu fahren.
Der nächste Ort – Kokkari. Das war ganz nett da. Vor allem windig, weil Nordseite. Ganz toll waren aber die Farben von die Meer und – das Essen in der Snack Bar bei einer älteren Dame. Die hat Marc denn Ihre selbstgemachten ‹Meatballs› nach Rezept Ihrer Uroma serviert. Ich hatte Gyros (sehr gut!) und Andi und Sandra Seafood (Calamari und Baby Shrimps).

Gyros wie bei Muttern…
Tolle Farben hier…
Von hell zu dunkel in Kokkari

Nach Kokkari haben wir uns auf den Weg nach Manolates gemacht. Der Vermieter der Scooter hatte uns eine Karte der Insel mitgegeben, auf der Sehenswürdigkeiten eingezeichnet waren. Eine davon ‹beautiful village›. Alsdenn – los gehts. Die Scooter waren da ziemlich am jammern, als wir die Bergstrasse hochgefahren sind. Das war eine schöne Strecke durch Wald und bergige Landschaft – etwas kühler war’s dann hier auch. Für ein kleines Bergdorf hatten die dort dann einen recht gut ausgebauten Parkplatz. Auf dem haben wir die keuchenden Pferde abgestellt. Wasser und Hafer gabs nicht zur Belohnung. Dafür war die Leistung zu jämmerlich.
Ich überlege, ob ich nächstes Jahr vielleicht mein eigenes Pony mitnehme. Da wäre dann genug Durchzug da um jede Strasse der Insel mal abzufahren. Teilweise ist das mit den Bergdörfern auf Samos ähnlich wie Korsika. Könnte noch ganz lustig werden.

Manolates


Manolates selbst war ein nettes Bergdorf. Nach etwa 10 Schritten war auch sonnenklar von was die Einwohner hier oben leben. Tip: Ackerbau und Viehzucht ist es nicht. Souvenirs, selbstgebasteltes und künstlerisch Wertvolles wurde hier feilgeboten. Ist ja auch ok, von irgendwas muss man ja leben. Nach den Gassen von Manolates wollten wir dann weiter nach Westen fahren. Dort sollte es einen wasserfall zu sehen geben. Mein Hoffnung war, dass der Wasserfall dann auch etwas mehr als der in Datca/Türkei ist. Da fiel das Wasser ganze 1.5m von einem Süsswasserteich ins mehr. Unter grossen Getöse natürlich.

An der Küstenstrasse

Der Weg dorthin war spektakulär – aber ohne detaillierte Bilder. Wegen dem Nordwind gab es starken Wellenschlag an die Küste und wir fuhren immer wieder durch Sprühnebel durch. Eine richtige Küstenstrasse. Ungeschickterweise sind wir denn aber an dem Wasserfall ohne es zu merken vorbeigefahren – bis dann der Asphalt aufhörte (macht ja nix, kriegen wir hin). Das letzte Haus kam und irgendwann nicht nur der Asphalt weg war sondern auch die Befahrbarkeit mit den schwächelnden weissen Ponys. Seltsam. Da hatten wir uns wohl verhauen. Aber wie ging denn das jetzt, sollten wir wirklich an dem Wasserfall vorbeigefahren sein?
Tante Google hat uns dann verraten: ‹Ja – ihr seid vorbeigefahren.› Also die weissen Ponys auf dem Weg umgedreht und die holprige, steinige Strecke wieder zurück. Haben wir hinbekommen, ohne hinzufallen. Auch nicht so einfach, mit den eher kleinen Rädern.
Irgendwo in einer Kurve sollte jetzt der Wasserfall sein. Beim ersten Abzweig war schon mal nichts sichtbar. Also, ok. Lass uns noch paar Meter weiterfahren. Wo Wasserfall – da Fluss. Der muss ja zu finden sein. Haben wir auch gefunden, den Fluss. Bessergesagt das leere Flussbett. Ich war dann dafür, dass wir die Suche aufgeben. Bei einem vollkommen leeren Flussbett hatte ich einfach wenig Hoffnung, da einen zugehörigen tosenden Wasserfall zu finden….

Statt dessen sind wir nach Kastelani weitergefahren und das eben nicht auf der vorgedruckten Strecke, die uns der Vermieter mitgegeben hatte. Überhaupt hatte Kastelani gar kein Herzchen auf der Karte als besonders sehenswert. Oder ‹butiful›. Den Scootern also wieder die Sporen gegeben und da rauf. Die haben dann schon ein wenig Durst entwickelt. Wiederum ohne wesentliches zu leisten. Zu Römerzeiten wären die in die Arena zu den wilden Tieren gekommen. Im Nachmittagsprogramm.

Dorfplatz Kastelani

Kastelani war aber die Reise wert. Es empfing uns ein gebürtiger Australo-Grieche, der hier ein kleines Hotel mit Restaurant als ‹Rente› betreibt. Durchaus nett der Mensch, und er hat uns die vier Ouzo gebracht. Die hatten wir bestellt, mit Wasser – eben ähnlich wie man einen Pastis trinkt. Nicht bestellt hatten wir eine Platte mit Käse, Schinken, Oliven, frittiertem Gemüse. Das gab es dann einfach dazu. Der Wirt meinte, Ouzo ohne sowas ginge nicht. Deswegen gibts das dazu. Wir waren da allein auf dem Dorfplatz und haben es da oben genossen. Schöne Aussicht und ein angenehmes Klima – mit einem Ouzo in der Hand. Geht doch!

Lecker Platte zum Ouzo

Von Kastelani sind wir nach Pyrgos geritten. Das ging eine Weile die ganzen Bergstrassen lang, bis dann ‹The Honey Village› kommen sollte. Ungeschickterweise sind wir an zwei Ständen vorbeigerauscht und der dritte als Winnie Puuh aufgemachte hatte uns nicht angelacht. Und dann war ziemlich lang nicht mehr. Also – Strasse schon, aber eben keine Hönigstände. Das war in der Türkei schon ein wenig anders, die sind eben echte Honigfetischisten. Aber – wir haben dann an einem Haus angehalten. Dort gab es Honig und Porzellan. Oder Keramik. Und eine Dame war fleissig am malen. Nettes Geschirr. So wie es aussah, machte sie das auch schon eine Weile. Der Geschirrvorrat konnte durchaus mit einem kleinen Ikea (mengenmässig) mithalten. Aber die Mustang hatte ja schon Geschirr. Also weiter. Tanken und dann Richtung Pythagorio. So langsam wurde das Zeit und nach etwa 120 km haben wir die Scooter abgegeben und gegen Mythos (Bier) an der Hafenmole eingetauscht.

An der Hafenmole

Nach zwei bis 3 Mythos und genauso vielen Schüsselchen Nüssen und Popcorn hatten wir irgendwie nicht mehr so den Hunger und haben in der Bar das legendäre Fussballspiel Schweiz gegen Italien (2:0) angeschaut. Da sass dann einer im Bar-Publikum mit einem Original Shirt der italienischen Mannschaft. Sonderlich glücklich hat er nicht ausgesehen. Er war wohl etwas traurig nach dem Spiel und hat die Bar zügig nach dem Spiel verlassen. Sah allerdings gar nicht aus, wie wenn er wirklich Italiener wäre. Eher ein Fan. Wir haben angenommen, dass er ins Hotelzimmer zum Weinen gegangen ist. Wenn man gegen den Underdog Schweiz verliert. Und dann auch noch zu null.

Nachdem wir bezahlt haben ging es zu Fuss Richtung Marina. Nach etwa 15 Minuten war das auch geschafft und wir haben beim Spiel Deutschland – Dänemark die Reste Ouzo sinnvoll verwertet, bevor das schlecht wird. Das Spiel war ja dann auch 2:0 also konnten wir endlich schlafen gehen.

Lange Schatten auf dem Weg zur Marina

Heute hat ein Taxifahrer dann erst Andi und Sandra abgeholt, danach mich. Interessanterweise haben wir uns wegen einer Verspätung des Düsseldorf Flugs dann am Flughafen nochmal getroffen. Da bin ich dann mit 15 Minuten Verspätung mit einer Turboprop Maschine der AEGEAN nach Athen gestartet. Ich war gespannt, was mich in Athen erwarten würde. Wie kompliziert ist dann der Wechsel / Umstieg in den Verbindungsflug? Muss ich wie in Istanbul quer durch den Flughafen und nochmal zwei Security Checks machen?
Um es kurz zu beschreiben: Kein weiterer Security Check, Umsteigezeit von einem Gate zum anderen etwa 10 Sekunden. Die Gates sind genau gegenüber gewesen. Ein paar Sachen sind in Europa halt doch einfacher. Auch wenn das die Engländer mit Ihrem Brexit nicht glauben woll(t)en. Alles sehr einfach, die Fluglinie ist auch schick. Im Prinzip ein Linienflug, es gab auch was zu essen und trinken ohne weiteren Aufpreis. Gut, der Preis für den Flug ist wohl schon etwas höher – aber angenehm ist das schon. Und – es gibt sogar WiFi/Internet während dem Flug. Das hatte ich jetzt noch nie.

Während wir nach Hause fliegen, ist Marc noch einen Tag da. Sein Flug geht am Montag und der Taxifahrer von heute oder sein Vater wird ihn abholen und zum Flughafen bringen. Solange hat er auf der Mustang sturmfreie Bude – aber auch eine ToDo Liste, die er noch machen muss. Wäsche abgeben, Strom abstellen, etc.
Soweit ist alles schon ähnlich organisiert wie in Marmaris. Wäsche waschen und Bootsreinigung werden gemacht. Damit alles parat ist, wenn wir wiederkommen.



1 thought on “Mustang @ Samos Marina”

  • Euer Bericht macht Lust auf Urlaub, Sonne, Meer, Scooterrace – vermute die Griechen sind undokumentierter Weise kickertechnisch nicht mit dabei…wenn ich richtig lese…

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