Weitere zwei Tage sind nun vergangen. Nach einem feinen Frühstück an Bord, haben wir die Bucht vor Marmaris verlassen und sind bei einem schönen Segelwind von etwa 18 Knoten los. Alle Segel gesetzt, und schon hatten wir eine gute Geschwindigkeit mit dem Boot erreicht, Im weiteren Verlauf hat der Wind dann auf etwa Beaufort 6 (25kn, 40km/h) aufgefrischt. Alles nicht so ein Problem… Es sei den man hat das grösste Vorsegel gesetzt, das man hat. Ausserdem war es eher ein Kurs gegen den Wind – und dann hat sich ausch noch bei der Wende der Furler verklemmt (Einrichtung zum Einrollen der Genua / Vorsegel).
Da habe ich dann eine warme Dusche auf dem Vordeck genommen… 😉 Der Furler musste gerichtet werden. Das brachte die Erkenntnis, das doch noch ein paar Sachen gerichtet werden müssen. Wir sind also erstmal in die nächstgelegene Bucht um die Segel bergen zu können, bevor sie kaputt gehen. Das war draussen nicht möglich. Nachdem das getan war, ging es eine Bucht weiter zum Sailor’s House. Nach dem Anlegemanöver erst mal durchatmen und einen Sundowner…
Die Erkenntnis aus dem ersten richtigen Segeltag war also: Das Boot segelt fantastisch und hat ein sehr gutes Seeverhalten. Das habe ich dann auch dem Konstrukteur noch per Whatsapp mitgeteilt. Allerdings sind einige Dinge nochmals zu machen, damit es dann nicht zu kritischen Situationen kommt.
Am Abend war dann erstmal duschen angesagt, alles war mit einer Salzkruste überzogen – wir auch. Beim Sailor’s House gibt es zwischenzeitlich neue Duschen – was ich allerdings erstmal nicht gemerkt hatte. Ich habe mich dann schon gewundert über die Schwärmereien über die neue Dusche und konnte das nicht wirklich nachvollziehen. Am nächsten Tag habe ich es dann aber auch gemerkt…. 🙂
Zum Abend gab es ein wunderbares Fischmenü. Zuerst ein Meze, das aus etwa 10 Schälchen bestand und dann noch Octopus, Red Snapper, Dorade. Wunderbar.
Am nächsten Tag wurden dann einige Dinge gerichtet. Tiefenmesser wieder zum funktionieren bringen. Der hat nichts mehr angezeigt und ich habe sicher 2h versucht herauszufinden, wo da zwischen der Anzeige (hinten) und dem Sonargeber (vorn) der Fehler liegt. Es endete dann mit einer provisorischen Lösung, indem wir ein Kabel durchs ganze Schiff gezogen haben, das den Geber direkt verbindet. Geht wieder.
Nachdem die neuen Blöcke für die Vorsegel durch Andi installiert waren und der Streckgurt zur Sicherung auch auf dem Deck befestigt war ging es dann zum Frühstück ins Sailors House. Da waren wir ja dann am Morgen und haben ein wunderbares Frühstück mit Meerblick genossen.
In der Folge hiess es rauf in den Mast und das vom Wind verdrehte Vorfall richten. Da fiel mir die Ehre zu mich mal den Mast hochziehen zu lassen. Erstmal den Bootsmannsstuhl anpassen – das ginge eine Weile, so wirklich oft macht man das ja nicht. Dann rauf. Die Aussicht ist ja schon nett, aber bequem ist anders. Das Fall zu richten war dann im Grunde eine Sache von Sekunden.
Jetzt konnten wir in der Bucht Anker setzen und anfangen die Segel zu setzen. Die einrollbaren Genuas und das Kuttersegel müssen erstmal eingefädelt werden, bevor man sie dann einrollen kann. Das hat auch ganz gut funktioniert. Wir waren allerdings so lange zugange, dass dann der Eigentümer den Sailor’s House vorbeikam mit dem Dinghy und fragte ob er was helfen könne. Sehr nett – aber kamen schon zurecht. Da sich der Anker zwischendrin mal gelöst hatte, mussten wir dann nochmal verholen und den Rest machen. Das Ganze ging so lang, dass wir entschieden haben noch einen Tag beim Sailor’s House zu bleiben. Es ist ja hier nicht der schlechteste Ort….
Am Abend dann wieder feines Essen – diesmal mit etwas geändertem Meze mit Fisch und Oktopus. Danach eine kleine Lammkeule und zum Dessert. Gewaltig. So lässt es sich leben!