Turkish Waters

Turkish Waters

Heute morgen ist schon wieder schönes Wetter und wir liegen in einer Bucht nach Marmaris. Es ist jetzt 7 und langsam wird es Zeit schwimmen zu gehen. Aber vorher der Reihe nach:

Am 13.8. sind wir mit Pegasus in Dalaman angekommen. Das hat alles gut geklappt, inclusive dem Sperrgepäck. Es waren noch zwei Paddel und ein Karton mit dabei. So ganz ohne geht es wohl noch nicht. In Dalaman hatte ich ein Auto gemietet bei einer Firma mit grünem Logo. Ich war der Meinung, dass ich die Formalitäten dann im Flughafen abwickeln könnte und nicht wieder irgendwo ausserhalb. (Man muss da immer zu einer Station 2km ausserhalb des Flughafens) War aber auch bei einer grösseren Firma nicht so. Nachdem wir auf die Art wieder einige Zeit zugebracht hatten, ging es dann in das Hotel – kurze Nacht, denn 4 Stunden später kam dann Andi am Flughafen an.
Danach gabs dann endlich mal wieder türkisches Frühstück, anschliessend weiter nach Marmaris. Auf dem Weg dorthin dachten wir eigentlich, dass wir da durch vom Waldbrand verwüstete Gegenden fahren. War aber nichts zu sehen, nicht ein einziger abgebrannter Baum zu sehen. Bei Marmaris war dann ein Hügel zusehen, der offensichtlich abgebrannt war. Wesentlich mehr war bis jetzt noch nicht zu sehen. Ausser vielleicht jetzt in dieser Bucht, in der wir gerade sind.

Soweit… so gut. In der Marina erstmal aufs Boot, es hat schon knapp 40 Grad im Schatten. Das war um etwa 10 Uhr morgens. Wenn man so lange vom Sommer entwöhnt ist, haut das ganz schön rein. Da öffnen sich die Poren. Okan kam dann auch, das war ein herzliches Wiedersehen! Im weiteren Verlauf haben wir dann angefangen, das Boot für die 3 Wochen vorzubereiten. Putzen mussten wir ja nicht, das hatten die ‹Girls› schon gemacht. Die beiden Seldas machen das immer super. Das Deck haben wir dann aber schon noch geputzt, bis der Schrubber abgebrochen ist. Auch der ist eben in der Zwischenzeit in die Jahre gekommen. Was da aber von Deck runterkam war ja schon erstaunlich. Wohl doch auch noch ein Rest Asche, so dreckige Brühe lief da runter. Wir waren schon erstaunt, dass das Boot ja ein Teakdeck hat… 😉

In der Folge gab es dann noch einiges zu tun. Dinghy aufblasen, Gepäck verstauen, Wassertank füllen. Am Samstag sind wir noch einkaufen gewesen, das ging auch eine Weile. Wir hatten dann beschlossen, dass es Fisch vom Grill geben sollte. Leider hatten wir am Samstag noch einige Verzögerungen, der Motor lief nicht richtig. Also – er lief schon. Einmal. Beim erneuten Anlassversuch ein paar Stunden später wollte er nicht mehr. Also entlüften. Dann lief er wieder….
Dieses Spielchen wiederholte sich in der Folge gefühlte 10 mal. Wir waren also mit dem Motor mehr als beschäftigt. Schliesslich sollte der zuverlässig laufen – am Montag hatten wir ja auch Termin bei den Riggern von Southwest Marine.
Da war dann am Samstag nichts mehr mit Fisch vom Grill, der kam dann in den Ofen. Auch lecker. Nach einem kurzen Nachtschwimmen in der Marina mit leuchtendem Plankton war das ein langer Tag. Wir sind dann um 1.30 morgens wie tot ins Bett gefallen, dass die Putzmädels schon gerichtet hatten.

Sonntag ging es dann mit der Fehlersuche am Motor und weiteren Arbeiten wie dem Dinghy und dergleichen weiter. Nebenbei war auch noch das Batterieladegerät ausgestiegen. Gar kein Zustand, weil der 220v Generator ja auch noch eine neue Batterie brauchte. Also kein Landstrom. Später hatten wir aber dann eine Umgehungslösung. Das Batterie Ladegerät war nicht ganz kaputt, es schaltete einfach nicht mehr ab. Und das würde bedeuten, dass die Batterien überladen und somit ‹zu Tode geladen› würden. Damit es aber kaltes Bier (und feste Butter 🙂 gibt, haben wir so lange immer von Hand abgeschaltet. In der Folge haben wir dann einen neuen Charger bestellt. Der kam dann per Bus von Izmir….

Sonntag abend haben wir Boot in die Netsel Marina verlegt und sind zu mehmedokabashi gegangen. Das ist ein geniales Grill Restaurant in dem es Köfte, Lamm und noch viel mehr Feines zum Essen gibt.
Da war dann der Tag auch schon wieder durch. Bei einem Absacker auf dem Boot durften wir dann noch den immensen Schallpegel der Strandgastronomie und vom Rummelplatz geniessen.

Am Montag kamen dann die Rigger und haben sehr ordentlich und speditiv die anstehenden Arbeiten am Mast und den laufenden Gut (Seil) erledigt. Insgesamt wurden 850m Seil ersetzt. Da das neue Gross-Segel nicht richtig passte, musste das noch geändert und auch das Lazy Jack angepasst werden. Das haben die Leute von Southwest Marine in Nachtarbeit erledigt und am Folgetag kam dann neben dem neuen Ladegerät auch das geänderte Segel drauf. Dazu mussten wir das Boot dann wieder vor Marmaris vor Anker bringen. Also ein dauerndes Hin und her.
Der Motor startet und läuft jetzt zuverlässig. Wir müssen ihn eben fürs erste Mal immer von Hand ausschalten, aber das ist kein Problem. Hauptsache er startet und läuft zuverlässig. Man muss dazu sagen, dass es nicht am Motor selbst liegt. Entweder ein eingebauter Filter oder der Stopschalter machen Probleme. Auf diesem Weg kommt immer wieder Luft in das System und dann hat man den Schlamassel.

Aber: Jeden Morgen schwimmen im Meer entschädigt!


Dann gings aber endlich los! Quer durch das Becken von Marmaris durch die Meerenge hatten wir dann nur das jetzt passende Grosssegel gesetzt. Man muss da entsprechend schneller manövrieren können und so war das einfacher. Und es langte auch. Allein mit dem GrossSegel haben wir als Spitzengeschwindigkeit 7.5 Knoten erreicht. (!) Das lässt sich schon mal sehen. Wir sind dann unter Segel in eine Bucht eingelaufen und haben da den Anker gesetzt. Wie die alten Schoner, ohne Motor. Geht auch. Am Abend dann lecker Köfte vom Grill mit Bulgur und Tsatsiki. Auf dem Teller verstehen sich Griechen und Türken wunderbar…..

Und nun ist es wieder morgen und wir sind gespannt auf einen neuen Tag. Es fühlt sich langsam wie Urlaub an…..



2 thoughts on “Turkish Waters”

  • Hallo alle zusammen,
    ach, war das schön, ein en sooo langen und ausführlichen blog zu lesen!!!
    Ich habe richtig mitgefiebert und weiß gar nicht, warum Buzzi gesagt hatte, es wäre noch nichts Neues da. Irgendwie muß sich alles überschnitten haben. Sage mal Andi schöne Grüße, auf der Straße hätte ich ihn nicht mehr erkannt – die Jahre, die Jahre.. . ( aber er mich auch nicht,ha, ha, ha)
    Hoffentlich ist jetzt so alles in Ordnung, daß Ihr tatsächlich Urlaub machen könnt. Genießt die Wärme, denn zwischenzeitlich hatten wir einen Kälteeinbruch mit 15 Grad, aber es wird gerade wieder. Hier in Europa dreht sich im Moment alles um die Afghanistan-Krise und die total unfähige und verschlafene Bundesregierung.
    Ansonsten sind wir am Packen, Buzzis Hände werden so langsam auch wieder, nachdem die Hautärztin ihm beide Handrücken so «vereist » hatte, daß sich zentimeterhohe Brandblasen gebildet haben. Und ich sah aus, als wäre ich mit meinem Nasenrücken geradewegs aus dem Boxring gekommen. Alles vom vereisen.
    Vielen Dank für die vielen Fotis, ich lebe richtig mit!
    Ganz liebe Grüße an alle
    Maus

  • Halli,hallo,
    ganz,ganz herzlichen Dank für die wunderschönen Fotos, da kann man richtig Appetit kriegen !! Ja, so läßt es sich leben und es ist schön, daß Ihr nun endlich richtig Urlaub machen könnt.
    Bei der Geschichte in luftiger Höhe mit dem Bootsmannstuhl ist wirklich Schwindelfreiheit angesagt. Ist das nun alles an Reparaturen oder steht noch mehr an? Zumindest läßt es sich gut segeln wie Du schreibst. Für mich wäre leider 7,5 Knoten schon um etliches zuviel, wie geht es Mari? Keine Probleme? Bei Andi brauche ich gar nicht zu fragen, alte Seebären zusammen.
    Wir sind fleißig am Packen, Montagmorgen geht es los.. Ich freue mich auf die nächsten Fotos und den dazugehörigen Bericht.
    Weiterhin viel Spaß und immer ein Segel voll Wind
    Grüßli Maus

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