Nach dem Anker lichten in Lipsi haben wir nochmal versucht, den Kompass (den elektronischen) zu kalibrieren. Ausser dass wir vermutlich vollkommen peinlich aufgefallen sind, weil wir etwa 10 Kreise in der Bucht vor Lipsi gedreht haben hat es aber nicht wirklich was gebracht. Was solls. Vielleicht finde ich das nochmal raus, wie das funktioniert. Das ist wohl ähnlich wie beim Smartphone, nur dass man das leichter auf dem Tisch dreht als 17 Tonnen Schiff.

Nach Leros war es dann nicht weit, allerdings ohne Wind. So hat sich das mit den Motorstunden in Grenzen gehalten. In der Bucht im Nordosten haben wir dann geankert, da war noch viel Platz. Als wir letztes Jahr bei der Überführung da waren, war da mehr Betrieb. Sollte uns recht sein, so war recht schnell geankert, Dinghy flottgemacht und an Land. Dort haben wir einen Scooter gemietet um dann die Insel am Folgetag erkunden zu können. Den Aufstieg auf die byzantinische Burg haben wir am gleichen Abend noch mit dem Scooter gemacht. (Der im übrigen nicht so wahnsinnig vetrauenserweckend war. Aber er lief.)

Bei der Besichtigung sind wir an einem grundehrlichen Schild vorbeigekommen. Das könnte man vermutlich auf einige Gebäude heften….

Die Kirche, die da oben war – die war hingegen an dem Tag extrem frequentiert. Es sind uns ganze Familien mit Säcken und Taschen voller Brotlaibe entgegen gekommen. Was genau da los war – keine Ahnung. Heute jedenfalls ist Maria Himmelfahrt, offensichtlich einer der höchsten Feiertage im christlich orthodoxen Glaubensgebiet.
Die Burg haben wir verlassen und sind auf die Suche nach Futter gegangen. Wir haben auch einen Ort gefunden..

Wie man vielleicht an dem Schild am Sonnenschirm sehen kann, sind hier auch öfter mal türkische Gäste. Erstaunlich viele, übrigens. Fragt man sich, ob das alle Anhänger vom grossen Obermufti sind. Der grössere Teil der Bevölkerung wird sich das wohl nicht leisten können.
Die Aussicht war im übrigen toll – das Essen weniger. Die Grillplatte, die man mit serviert hat war bestückt mit vollkommen ausgetrocknetem Fleisch. Da habe ich nicht mal die Hälfte geschafft und die Katze hatte nach einer Weile auch genug und ist schweren Schrittes davongewankt.
In der Konditorei über die Strasse gab es dann allerdings noch einen guten ‚Hellenico‘ (griechischer Kaffee). Den Heimweg haben wir dann mit dem wie schon erwähnt in die Jahre gekommenen Scooter angetreten. Ich musste erstmal nachschauen, ob da vorn wirklich Glühbirnen drin sind. Also da, wo die Scheinwerfer sein sollten. Es leuchtete schon, aber in etwa so, wie wenn da eine Bienenwachskerze drin wäre. Glücklicherweise waren überall Strassenlaternen, also ging das auch.
Tags darauf sind wir am Morgen erstmal bei einer Bäckerei eingekehrt und haben uns einen Kaffee Frappé bestellt. Und einen Keks. 🙂 Dort kam dann plötzlich ein alter Mann (ja, ich weiss, bin ich auch… 🙂 mit einem Plastikeimer und hat ein paar Fische rausgezogen. Die hat er dann in recht kurzer Zeit an die dort sitzenden Gäste verkauft.

Zuerst sind wir in den Norden der Insel gefahren und haben da einen grossen ‚boatyard‘ vorgefunden. Interessant. Vor allem, weil Leros kleiner ist als Samos und aber bei weitem mehr Boote dort vorzufinden sind als auf Samos.

Nach den vielen Schiffen gings noch ein Stück weiter in den Norden. Da kam aber nicht mehr viel, nur noch eine Bucht – von vielen hier. Das ist ja interessant zu wissen. Nicht alle sind natürlich (je nach Wind) gleich gut zum ankern. Aber vielleicht auch mal für einen Zwischenstop.
Die Hälfte der Insel hatten wir also schon in etwa einer Stunde gesehen. Danach kam noch die Bucht ‚Gourna‘, nicht so frequentiert – dann der Hauptort Lakki. Den hatte ich mir irgendwie grösser vorgestellt. Momentan renovieren sie da ein paar Häuser aus den 1950ern. Ansonsten war das eher unspektakulär, also sind wir zum dortigen Yachthafen. Ich wollte da mal nachfragen – nur für den Fall, dass man mal wo anders hin will.


Während wir ein Joghurt (ich) und ein Omelette (Marc) gegessen haben, dachte ich ich schaue mal nach wann das ‚War Museum‘ aufmacht. Um festzustellen, dass es in etwas mehr als einer Stunde zumacht. Also hopp auf den Scooter und dort hin. Das Museum selbst war denn ein Spiegelbild der neuzeitlichen Kriegsgeschichte von Leros. Erst kamen die Italiener und wollten aus Leros sowas wie ein Malta machen als strategischen Stützpunkt. Nach deren Kapitulation kamen die Engländer und haben es besetzt – um dann von den Deutschen wieder vertrieben zu werden. Dementsprechend war das Museum ein Sammelsurium von italienischen, englischen und deutschen Hinterlassenschaften. Irgendwie hat Leros wohl in der Geschichte nicht immer so wirklich Glück gehabt. Später war ja dann noch das mit der psychatrischen Anstalt mit 2700 Insassen aus ganz Griechenland. Hatte ich aber glaube ich schon früher mal beschrieben. Nicht so rühmlich…

Im Grunde hatten wir damit schon die ganze Insel abgefahren – eine Strasse fehlte noch. (also – von den Hauptstrassen) Die haben wir dann nachgeholt.

Am Abend waren wir dann in der Bucht, in der die Mustang lag Essen. Ich hatte gegrillte Calamari bestellt und statt dessen gegrillte shrimps bekommen. Die waren an sich nicht schlecht. Aber mir war dann in der Nacht hundeelend. Ob es die waren oder was anderes – keine Ahnung.
Marc musste dann den Hauptteil der Reise nach Agathonisi übernehmen. Wir konnten glücklicherweise segeln, dann gings mir schon wieder ein bisschen besser. 😉

In der Bucht bei Agathonisi ging es am Abend zwar schon ein bisschen besser nach dem Abendessen. Fit ist aber anders und so bin ich ziemlich früh schlafen gegangen. Ich hatte mich gerade hingelegt, als sich nebendran ein paar Froggies in nächster Nähe in die Bucht reingehauen haben. Ziemlich nah – fand ich. Und ob der eine Alibi Fender, den er hingehängt hat dann was bringt?
Das war mir dann aber auch egal, sehen wir dann was härter ist. Metall oder Kunststoff. 😉
Heute Morgen war es dann wieder gut und wir sind gegen den Wind nach Samos in eine Bucht. Das hat nicht dem Plan entsprochen. Laut Vorhersage hätte es ungefähr Halbwind sein sollen. Naja, man kann sich ja mal irren, sprach der Igel und stieg von der Klobürste.
Dementsprechend ging es eben länger als gedacht, bis wir in einer Bucht östlich der Marina waren. Da haben wir dann nochmal einen Stop gemacht. Ich hatte mich bei Michalis um 1800 angekündigt und Punkt 6 habe ich ihn dann auf dem Funk angerufen wir wären vor der Marina. Er meinte dann nur, dass er an unserem Platz wartet. Kurz darauf habe ich ihn mit seinem Motorrad rüberfahren sehen. So ändert sich das – bei uns braucht es wohl kein Motorboot als Lotsen und zum ‚geraderücken‘ mehr. Rein in die Box bei Böe – Leinen geworfen, in 5 Minuten war der Zauber vorbei. Sehr schön…

Morgen früh muss erstmal das Deckslicht geflickt werden, dann geht es nach Vathy zum Barber Shop. Wenigstens mal Termin machen für einen Haarschnitt. Das ist ja nun langsam unhaltbar.
Am Abend werden wir dann nach Kalovasi fahren. Nicht mehr mit einem ausgeleierten Scooter, sondern mit der Honda.




































Oh je, oh je, — wenn auch die Aussicht schön war, solltet Ihr um das Restaurant mit den Suid-Shrimps in Zukunft einen Riesenbogen machen, wahrscheinlich kam daher Deine Lebensmittelvergiftung! Gottseidank hat Marc doch schon die nötigen Kenntnisse um die Mustang souverän zu steuern. – Gut zu wissen..- –
Heute ist Samstag, und ich gehe davon aus, daß Marc nun nach Hause muß.? Beginnt auch für Dich am Montag der Arbeitsalltag ? – Gesehen habt Ihr ja recht viel, alles Interessaante abgeklappert und uns mit Fotos und Berichten teilhaben lassen. Danke schön.
Beste Grüßli Maus