Der Schatz des Odysseus

Der Schatz des Odysseus

Nachdem der Wind zunächst gestern eher lau war, konnten wir dann doch noch segeln. Allerdings kam es da zu einem kleinen (grösseren?) Zwischenfall. Die Talje vom Grossfall (mit dem ist der Baum vom Gross-Segel am Boot befestigt) ist gebrochen. Glücklicherweise konnten wir das Segel einfangen. Das hatte schon eine gewisse Dramatik, denn so ganz wenig Wind hatte es nicht. Nachdem wir die von mir sortierten Schäkel durchprobiert haben – von denen natürlich keiner passte – haben wir eine Notkonstruktion gemacht. Mit der segeln wir jetzt.

Da kann Dyneema mal zeigen, was es kann. 🙂

Der Rest ging noch gut und wir sind in der Bucht ‚Mercink‘ angekommen. Am Abend haben wir nach dem Ankern in der Bucht endlich mal den Grill angeworfen. Verdient war das ja jetzt und das passende Material hatten wir auch. Köfte oder Lammkotelett, war nur noch die Frage. Die Entscheidung fiel dann nach ein wenig hin und her auf die Lammkoteletts vom preisgekrönten Metzger aus Datca. Vorspeise Bruschette von Andi, Sandra hat den Salat gemacht und ich war für den Grill zuständig. Das war wieder mal ein Schlemmen! Die 12 Lammkoteletts waren ziemlich schnell weg – wie auch der Salat und die Bruschette. Die folgende Nacht war dann ein klein wenig unruhig – Wellen von hinten, Wind von vorn.

vorher
nachher

Heute morgen erst mal Baden und Frühstück, dann auf Schatzsuche – anschliessend noch die grosse Überfahrt. Ich hatte ja immernoch die Koordinaten von dem antiken Schiffswrack, oder eben dem, was davon noch übrig ist. Wir haben uns also auf den Weg gemacht und waren in etwa einer Stunde an den Koordinaten, die ich da hatte. Andi und Sandra haben mich mit Flossen und Taucherbrille abgeladen und dann ging die Suche los. Lange hat es nicht gedauert, und wir haben den Schatz den Odysseus gefunden. Leider nur noch ein paar kaputte Amphoren und der Wein da drin hatte sich wohl auch schon vor längerer Zeit verflüchtigt. Schade zwar – aber interessant war es trotzdem, die Überrest von einem alten – wohl etwas kleineren – Handelsschiff zu sehen. Das Schiff hatte es wohl nicht bis Knidos geschafft und war kurz davor an einem Riff untergegangen.

Olle Pötte ohne Inhalt
und noch mehr davon

Die Trauer um den zerbrochenen Schatz war anfänglich zwar gross, aber wir haben uns darüber hinweggetröstet, dass das ja sicherlich Retsina war (mag eh keiner so wirklich) und ausserdem hatten wir ja noch Köfte, Ayran und Bier.

Also sind wir langsam mit den Angeln draussen losgetuckert auf die andere Seite – wo eben dann Bodrum liegt. Kein Wind… Nach einer Stunde immernoch nicht. Der Meltemi lässt aber auf sich warten heute. Nach einer Insel (Kos, momentan von den Griechen besetzt) hat er dann eingesetzt. Und wie. Eigentlich war die Genua da zu gross für – aber irgendwie mussten wir da eben durch. Rechte Wellenhöhen, Böen bis 28kn haben es da nicht einfach gemacht. Aber immerhin 8kn Fahrt bei ordentlichen Wellen mit der Reling unter Wasser und mit teils bis 26 Grad Schräglage waren dann auch zum ersten Mal die Relingfüsse der Mustang nass geworden. Und die sagenhafte Hilfskonstruktion aus Dyneema Seil an der Grossschot hat das klaglos ausgehalten. Eine neue Talje brauchen wir dann in Bodrum aber doch noch.

Schlussendlich sind wir in deiner Bucht angekommen, und haben jetzt den Anker drin. Erstmal durchatmen, schwimmen gehen und nachher dann den Grill anheizen. Andi hat ihn schon mal montiert, während ich hier am Schreiben bin….



3 thoughts on “Der Schatz des Odysseus”

  • Immer hart am Wind bleiben ! – toller und spannender Bericht…und hatte bis zum Schluss gehofft ihr findet den zweiten der vier von Platon erwähnten Mechanismen von Antikythera….die Griechen waren groundbreaking, finally discovered 2021:

    … ab 12:30 min wie man mit falschen Annahmen trotzdem zum richtigen Ergebnis kommt…

  • D i e Q u e e n i s t t o t … g e s t e r n ge s t or be n ..
    falls Euch diese Nachricht in Eurer Abgeschiedenheit noch nicht erreicht hat..

    Nicht nur ihr hattet Kino : auch bei uns gabs was zu sehen. Gestern Nachmittag wollte unbedingt ein großes und hohes Wohnmobil auf den gegenüberliegenden Stellplatz, der aber durch die niedrigen Bäume, bzw. Äste überhaupt nicht dafür geeignet ist. Kurz und gut , erstmal hat er den Platz falsch angefahren, dann hing er am Ast fest und kam nicht mehr vor und zurück. Nach einer halben Stunde konnte er langsam rückwärts aus dem Stellplatz rausfahren, wobei ihn seine Beifahrerin um Zentimeter beinahe auf den gegenüberliegenden Ast gelost hat .. mit den Worten : fahr´zu, da ist noch ein Dann Meter Platz ( ja, an der Hecke aber nicht oben am Baum) !!Dann sind sie auf einen anderen Stellplatz gefahren.
    Meine Güte, das waren aber aufregende Augenblicke mit der gebrochenen Talje ! Und auch noch soviel Wind mit dieser Schräglage, da wird mir schon beim Ansehen schlecht. Wenigstens seid Ihr alle seefest. Und habt es Euch mit Lammkoteletts und Köfte anschließend gut gehen lassen.
    Ich freue mich jedes mal arg über Deine Berichte und Fotos.
    wir wünschen Euch weiterhin «Mast-u. Schotbruch»
    Maus
    PS. Sind da tatsächlich noch archäologische Entdeckungen zu machen?

  • Guten Morgen, liebe Julia ,
    W i l l k o m m en an B o r d – –
    einen wunderschönen Törn und viel Spaß
    wünschen Ingrid, Jürgen und Mia

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