Der desorientierte Hahn von Arki

Der desorientierte Hahn von Arki

Nachdem wir vorgestern am ‹Seychellen-Strand› geankert und über Nacht die dortigen Fallböen genossen haben, gings um 10 Uhr los. Etwa 30 Seemeilen ostwärts. Zunächst war wie erwartet vor Ikaria kein Wind, danach gings dann los und wir bei Wind zwischen 15 und 20kn von NW Richtung Arki gesegelt. Als wir noch unter Motor waren, habe ich mir noch einfallen lassen den Borddurchlass von der Pantry zu kontrollieren. Das war vermeintlich erstmal nicht so eine gute Idee, denn einmal gedreht hatte ich den Anschluss plötzlich in der Hand. Das war genau der, den ich Okan gesagt hatte er solle ihn ersetzen. Weil der eben bei starker Schräglage steuerbord Wasser machte. Er war der Meinung, das wäre ihm zu kompliziert und er klebt aussen ein Abdeckblech drauf, damit der Druck da nicht mehr so gross ist. Nach einer Weile überlegen habe ich mich entschlossen einen Versuch zu starten, das mit Bordmitteln wieder hinzubekommen. War zwar eine ziemliche Kriecherei, aber nach einer halben Stunde und mit etwas ‹Leak-Hero› war der Durchlass wieder ok. Wenn das Boot das nächste Mal auf dem Trockenen ist, muss der also ersetzt werden….

Nach der Reparatur unter Motor bei Flaute kam dann der erwartete Nordwestwind auf. Der war in Böen recht ordentlich und wir haben die 30sm in ziemlich kurzer Zeit abgesegelt. Sicher die Hälfte der Zeit war aber an den Autopilot nicht zu denken, der kam einfach mit den Wellen und den Böen nicht wirklich zurecht.

Geankert haben wir jetzt in einer Bucht auf Arki, von deutschen Booten ‹umzingelt›. Wir liegen jetzt neben ‹Sea Rover›, eine deutsche Yacht, die ich auf Leros schon mal getroffen hatte. Sie meinten, dass man hier den Anker am besten direkt hinter einem Fischerboot setzt – was wir dann auch getan haben und 50m Kette reingelassen haben.

Blick auf die Bucht

Nach dem Ankerbier und ein wenig schwimmen haben wir das Dinghy flottgemacht und haben uns auf die Suche nach der Taverna gemacht, die hier sein sollte. Da musste man auch nicht lange suchen, es war das nächste Haus direkt an der Bucht. Also doch kein längerer Fussmarsch. Auch gut.

Die Taverna an der Bucht

Die Aussicht und die Tischdecke waren schön – die Vorspeisen sehr gut. Aber danach kam irgendwie nichts spektakuläres mehr – leider. Also doch nicht noch ein Sailors House. Vielleicht waren sie aber auch nur an dem Abend irgendwie nicht in Topform, wer weiss.

Der Oktopus Salat war ausgezeichnet, die anderen Vorspeisen auch.
Heute werden wir uns dann auf den Weg nach Agathonisi (rechts in der Karte) machen, bevor es dann zurück nach Samos geht.

Die Nacht in der Bucht war sehr ruhig. Keine Wellen, kaum Wind. In der Nacht bin ich mal etwa um 3.30 aufgewacht und nach oben gegangen. Da war ich doch schon sehr erstaunt, dass dann plötzlich ein Hahn gekräht hat. Bis zum Sonnenaufgang wäre es ja schon noch eine Weile gegangen. Aber gut, vielleicht dachte der sich auch ‹irgendwo auf der Welt ist jetzt sicher Sonnenaufgang›.

Nachts in der Bucht mit dem krähenden Hahn



1 thought on “Der desorientierte Hahn von Arki”

  • Ihr erkundet ja ganz schön die Gegend – auf der Suche nach einem zweiten «Sailers House» ? Zumindest die Tischdecke war recht interessant. Weniger interessant als ärgerlich ist die Geschichte mit dem Pantry-Abfluß, hoffentlich hält es bis nächstes Jahr.
    Bin im Verzug mit Schreiben wg. dem Geburtstag, deshalb:
    Grüßli Maus

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