Monat: Juni 2022

Iki Kapak. Tamam.

Iki Kapak. Tamam.

Falsche Annahmen gemacht heute morgen. Wegen einem kaputten Rückschlagventil habe ich mich auf den Weg in die Stadt gemacht – ähnlich wie ein Landwirt, der in die grosse Stadt fährt, kam mir das vor. Wobei ich die Strecke nach Marmaris in der Zwischenzeit im gleichen…

Spaghetti  facon Anna

Spaghetti facon Anna

Eigentlich weiss ich gerade gar nicht, was ich erzählen soll. Zwar hatte ich angefangen mir Gedanken zu machen, wie es mit dem elektrischen weitergeht. Da habe ich noch etwas offen. Das tut zwar im Moment mit dem Navigationssystem, aber ab und an kommt eine Meldung,…

Da ölt der Bär….

Da ölt der Bär….

Heute morgen 0600 Turkish Summertine fing der Tag an. Nichts für Schlafkappen, zugegeben. Der unschlagbare Vorteil ist die für einen Mitteleuropäer sehr angenehme Temperatur zu der Zeit. Nicht, dass ich da sonderlich empfindlich wäre – aber wenn man paar Sachen zu tun hat, dann ist das angenehm.

Cay und Orangensaft. In Ermangelung von gekauftem gab es frisch gepressten. 😉

Den Tag habe ich dann damit verbracht, die Solarpanels endlich mal zu montieren. Endlich, weil die für vorn schon seit etwa einem Jahr in der Kajüte gelegen sind. Nie war wirklich Zeit dafür. Also los damit.

Um 7.30 morgens…
ca. 1600

Sieht nach wenig aus. Stimmt. Zwischendrin war aber einiges an Sucherei, wo ich denn nun das Kabel nach innen bringe. Schlussendlich habe ich dann das Loch gebohrt (das braucht bei mir immer Überwindung, ein Loch in die Aussenhaut zu bohren). Kabel ordenlich verlegt. Das war die Kurzversion.
Zwischendrin war Decke abnehmen am falschen Ort, jede Menge Fluchen. Einfach auch weils innen ziemlich warm war. Da ölt der Bär. Ist wie Arbeit in der Sauna. Hätte nur noch einer kommen sollen und einen Aufguss machen.
Das war dann aber mal gemacht und dann kam der allseits beliebte Teil: Aufräumen. 🙁
Währenddessen kam doch eine steife Brise von Land auf. Und zwar derart, dass eine Böe glatt den alten Werkzeugkoffer runtergeweht hat. Und das will was heissen. Das Teil ist wirklich schwer. Es waren irgendwo über 20kn. Also vermutlich so 50 km/h.

Hoppala.

Ich war dann so frei und habe mir nach der ganzen Arbeit eine Belohnung gegönnt. Duschen und ab in die Stadt zu Memed.

Gut, reichlich und weit über meine Verhältnisse.

Vier von den Schälchen kommen übrigens neben einem Wasser immer automatisch. Ich muss zugeben, so ganz habe ich das nicht gepackt. Trotz einem Keks zum Morgen und etwas Wassermelone am Mittag.

Jetzt war es Zeit, den Abend noch ausklingen zu lassen….

Havana, Rum, türkisches Marzipan bei Sonnenuntergang. Alles gut.
Das Tagwerk bei 36 Grad

Das Tagwerk bei 36 Grad

Ich hatte mir schon nicht so viel vorgenommen für heute. Aber selbst das ist manchmal schwierig. Nach dem Aufstehen gleich begonnen, die Bodenplatten abzunehmen. Damit ich die Dichtungen von Frischwassertank ersetzen kann. Das ist jetzt schon ein Jahr offen und jetzt wirds Zeit. Das Problem…

7:52

7:52

Ein kurzer Zwischenbericht, bevor es morgen um 7:52 mal wieder losgeht Richtung Marmaris. Aus Gründen, die dem Einen oder anderen bekannt sind, komme ich nochmal in den Genuss nach dem Boot zu schauen. Vielleicht kann ich ja sogar noch ein bisschen frei machen und mal…

Gedünsteter Hase mit Gemüse

Gedünsteter Hase mit Gemüse

Nachdem wir beim Sailor’s House waren, haben wir dann das erste Mal in einer Bucht übernachtet. Ungünstigerweise hatte ich wohl eine SIM-Karte gekauft, mit der die Abdeckung ziemlich schlecht war. Deswegen gab es in praktisch keiner Bucht mehr Empfang und so konnte der Blog nicht täglich geführt werden.

MITTWOCH

Nach dem Aufenthalt in Datca sind wir dann in eine Bucht Richtung Selimiye gesegelt. Ja, wir konnten tatsächlich die ganze Strecke von Datca bis in die Bucht segeln und haben den Motor dann erst zum Ankern gebraucht. Auf der Strecke dorthin waren wir mit achterlichem Wind auf einem Raumschotskurs recht flott unterwegs und haben dabei die Nachbarn, die wir in Datca kennengelernt haben, überholt. Die MUSTANG segelt wohl doch entsprechend ihrem Namen für ihre Grösse und Gewicht. Das gefällt dem Skipper…. 🙂

Die Nachbarn aus Datca abgehängt…
Flottes Segeln Raumschots


Das Ankern haben wir – obwohl es das erste Mal mit Heckleine war – zügig hingekriegt und gönnten uns ein Ankerbier.

Das Ankerbier mit Antep Fistikli (Pistazien)
Sicht auf Heckleine und Badenixe

Zwischendrin habe ich die Drohne vom Boot aus gestartet. Der erste Versuch endete im Lazybag des Grosssegels – glücklicherweise ohne Schaden. Nur… bis ich die Drohne da oben wieder rausgefischt hatte…brauchte es ein paar deftige Flüche. Beim Klabautermann!
Der zweite Startversuch war aber erfolgreich und so konnte ich ein paar nette Bilder vom Boot in der Bucht und der Umgebung machen. Die Bilder kann man jetzt hier anschauen – die Landung war diesmal also erfolgreich 😉

Die Sicht der Drohne
Nicht ganz allein, aber es hat genug Platz
Türkis und klar
Sicht vom Strand aus

Nach einer Weile wurde es dann in der Bucht nochmal interessant. Das kleine Motorboot neben uns ging und dafür kam ein ‚Russenboot‘. Also ein Segelboot mit laNeben der Sprache erkennt man das meist recht einfach an der textilen Ausstattung der Crew – alle wie aus dem Ei gepellt.
Mit Verwunderung haben wir dann dem ‚Hafenkino‘ zugeschaut: Es ist uns nicht ganz klar geworden, warum sie dreimal (viermal?) den Anker runtergelassen und dann wieder von Hand (!) zu dritt hochgezogen haben. OK, wenn man den Motor nicht anhat, geht auf den modernen Charterbooten normalerweise die Ankerwinsch nicht. Sollte man aber eigentlich wissen. Dachte ich. So ganz war uns das nicht klar und wir haben das beobachtet, während ich dann langsam den Grill für die Lammkoteletts klargemacht habe. Die hatten wir wieder bei dem prämierten Lamm-Metzger in Datca gekauft. Übrigens neben mehreren Kilo Souvenirs, wie wir später festgestellt haben. Datca ist die Honig- und Mandelstadt. Dementsprechend gab es Marzipan, Mandelmus, geschälte Mandeln, kandierte Mandeln, gebrannte Mandeln, Mandelcreme…. you name it. Alles, nur keinen Honig. Den hatte ich schon an Ostern eingekauft.

Nach einer ganzen Weile war das Hafenkino aber dann doch vorbei. Es kam noch ein zweites Russenboot und die haben vielleicht den anderen die Sache mit dem Motor und dem Anker erklärt….

Als die Russen endlich geankert hatten, war bei uns auch der Bordgrill auf Touren und die Hamlets konnten auf den Grill. So auch nach einer Idee von Julia ein paar Peperonischoten als warme Beilage neben lecker Salätchen. Später wurde es in der Bucht dann auch ruhig, als den Nachbarn wohl die Batterien für ihre Musikbox ausgegangen waren. Der Sonnenuntergang war spektakulär, es sah mit der lila Farbe aus, als würden die Ausserirdischen kommen.

Unser Abendessen – lecker Lammkoteletts vom Grill mit Salat
Die Ausserirdischen kommen?!

Nochmal schwimmen gehen im knapp 25 Grad temperierten Wasser und dann war der Tag auch rum. Morgen musste mal eine etwas einsamere Bucht her….

DONNERSTAG

Nach einem Fruchtsalat zum Frühstück und dem obligatorischen türkischen Schwarztee sind wir erstmal schwimmen gegangen. Später waren wohl gestern noch ein paar Boote gekommen und so war es recht gefüllt in der Bucht. Trotzdem noch erträglich, die Abstände waren nicht sooo klein.

Dann wurde es Zeit, den Anker zu lichten und die Gegend zu erkunden. Wir haben uns an der Küste Richtung Selimiye gehalten und waren uns aber recht schnell einig, dass wir doch nicht nach Selimiye gehen. Ich hatte zwar im Hafenhandbuch geschaut, da sah das ganz gut aus dort. Aber das Hafenhandbucht auf dem Boot hatte ein Erscheinungsdatum von 1989. Da liegt der Verdacht nahe, dass aus drei Restaurants in der Bucht zwischenzeitlich vermutlich 20 geworden sind.

Nicht, was wir wollten. Der Reiz eines so autarken Schiffs wie der MUSTANG besteht ja darin, dass man es ohne ständig die Batterie laden oder Wasser nachfüllen zu müssen aushalten kann. Ja – auch mit einem gecharterten Joghurtbecher geht das für eine Nacht oder zwei. Mit Solarpanels aber eben wesentlich komfortabler. Und da die Wasserversorgung mit Duschen (jetzt auch warmes Wasser an der Heckdusche 🙂 sichergestellt war, machte das gerade noch mehr Spass.

Also sind wir in der Folge einige Buchten abgefahren um festzustellen, dass die Bucht neben der, in der wir die Nacht zuvor geankert hatten, die Beste war. Da ankerte nämlich keiner. Die war auch nicht explizit als Ankerbucht in den Seekarten. Schon komisch, sah die doch wirklich nett aus.

Also klarmachen zum Ankern. Nach einer Weile war es mir dann klar, warum da keiner war. Es war tief in der Mitte der Bucht und gegen Ufer sehr schnell ansteigend und flach. Trotzdem brauchten wir eigentlich nur einen Versuch zum Ankern. Die extralange Heckleine haben wir dann an zwei Punkten am Ufer befestigt, so lag das Boot trotz leichtem Seitenwind sicher. Geht doch!

Fahrt zu neuen Ufern
In der Bucht, die nicht im Hafenführer beschrieben ist

Den Tag haben wir dann mit Schwimmen und der Erkundung der Umgebung verbracht. Wir sind an Land geschwommen und haben uns das schöne Stückchen Bucht genauer angeschaut. Offensichtlich war hier schon mal ein Haus gestanden und es hatte einen Brunnen gegeben. Aber alles lange verlassen und grösstenteils verfallen. Ich hatte die Kamera leider nicht mit rübergebracht, deswegen gibt es davon leider keine Fotos.
Was es dort allerdings in rauhen Mengen und zur Freude der Skipperin gab, waren viele Oleanderbüsche und Kräuter. Salbei, Thymian und Oregano gab es frisch. Sehr gut, dann kann man ja was damit kochen.
Des abends kamen dann zwei Fischerboote und sind am Strand angelandet. Was die da genau gemacht haben, haben wir nicht herausgefunden. Ich war der Meinung, die fangen vielleicht Tintenfische in der Nacht. Julia meinte, das wäre sicher die türkische Mafia, die hier Schmuggel betreibt…..
Was sie wirklich da gemacht haben – wer weiss. Vielleicht auch nur ein netter Männerabend. Am Strand anstelle vor der Glotze. Auf jedem Fall waren die Zwei mit ihren Booten am nächstem Morgen weg. Dafür hatten wir neue Nachbarn: eine Schar Ziegen (?!?)

FREITAG

Wie die Zeit vergeht! Ojee… schon Freitag. Eine Woche ist einfach kurz. Da wir ja am Wochenende wieder in die Marina mussten, hatten wir dann den Rückweg eingeplant. Der Wind sollte eigentlich günstig sein.
Bis fast mittags haben wir aber die Bucht noch bei einem Frühstück mit Cay (= Tee) genossen und sind nochmal ausgiebig baden gewesen. Die Ziegen sind aber am Mittag wieder verschwunden, wie sie gekommen waren. Spurlos. Die Mafia hatte wieder zugeschlagen. Also waren nur noch wir hier zusammen mit der Amsel.

Nachdem wir unsere Heckleine und den Anker versorgt hatten, konnten wir die Segel setzen Richtung Süden. Das ging noch ganz gut, mit 8kn hart am Wind waren wir bis zu der Landmarke im Süden auch flott unterwegs. Währenddessen haben wir das Gemüse geschnitten, das noch im Kühler war. Mit dem Gemüse ist Julia dann in die Pantry verschwunden. Bei Seegang war sie eine ganze Weile zugange…

Hart am Wind mit 8kn Fahrt
Das Gemüse vorher….


Plötzlich erschien sie mit einem Teller in der Hand und den Worten: ‚Heute gibt es gedünsteten Hasen mit Gemüse!‘ :))
Das Gemüse hatte sie im Schweisse ihres Angesichts in ein leckeres Ratatouille à la Julia verwandelt.. Da waren dann die selbst gesammelten Kräutlein drin.

Nach dem Essen hatten wir aber den Wind wirklich direkt auf die Nase. Also kreuzen. Das hiess erstmal Richtung Rhodos, das ja in Sichweite war. Nach etwa einer halben Stunde war ich der Überzeugung, dass wir genug Strecke hinter uns hätten, um wieder Richtung Land zu kreuzen. Wäre wohl auch der Fall gewesen, hätte der Wind nicht nachgelassen und dann auch noch gedreht.

Also dann doch mit Motor in die Bucht vom Sailor’s House. In die andere Bucht hintendran hätte zu lange gedauert und ausserdem wusste ich, dass es da am Abend schattig wird wegen der hohen Berge aussenrum. Das wollten wir nicht so recht.

Also eben in der Bucht vor Anker. So ein Typ mit seinem Wohnfloss (Katamaran) meinte dann noch, er müsse sich beschweren, weil ich zum Ankern bis auf etwa 20m an ihn rangefahren war. Dass ich dann ja nach dem Ankern sowieso mindestens 50m weiter hinten wäre, ist ihm wohl entgangen. Später wurde dann offensichtlich, dass er sich vermutlich ein Seil um den Propeller gewickelt hatte. Es kamen zwei junge Türken, die dann wohl danach tauchen mussten.

Später stellte sich dann heraus, dass wir Samstagabend in Marmaris sein mussten. Okan hatte uns zu sich nach Hause zum Essen eingeladen.

SAMSTAG

Nach dem Frühstück hatten wir leider kein Glück mehr mit dem Wind. Also dann motoren bis kurz vor Marmaris. Dort dann in eine Bucht und erstmal baden. Wir waren gerade aus dem Wasser, dann kam ein Eisverkäufer mit Motorboot und es gab ein feines Caramelleis zum Tee.

Danach haben wir uns aufgemacht in die Marina, schliesslich waren wir ja am Abend eingeladen. Das Taxi habe ich dann auf dem Weg organisiert. Mikes Onkel sollte uns dann um 7 Uhr abends in der Marina abholen.

Nach einem wegen Seitenwind nicht ganz so geglückten Anlegemanöver mit Kratzer im neu lackierten Schiff mussten wir uns im Eiltempo fertig machen, um mit dem Taxi nach Marmaris zu fahren. Auf dem Weg dorthin noch fix eine kleine Torte als Gastgeschenk gekauft…. die sonst übliche Flasche Wein wäre wohl nicht so gut angekommen. 😉

Der Abend bei Okan und Ayse war wunderbar. Ayse ist eine sehr gute Köchin und hat uns sehr verwöhnt mit gefüllten Auberginenscheiben, einer Joghurtsuppe und mit Huhn gefüllten Crepes, die dann noch mit Käse überbacken waren. So viel Aufwand!
Es war ein ausgezeichnetes Essen und nach dem Essen gab es noch von Ayse gemachten Kuchen und Tee – danach waren wir dann aber wirklich mehr als satt. Die beiden waren dann so nett und haben uns zur Marina gefahren. Und das, obwohl sie am Morgen nach Antalya fahren wollten.
Wir haben den Abend dann bei einem Tässchen Tee und Rum ausklingen lassen…

SONNTAG

Praktisch den ganzen Tag aufgeräumt und Dinge versorgt. Viel mehr gibt es nicht zu sagen. Aber – wir waren dann noch im ‚Cooks Club‘ nebenan und haben uns einen Abenddrink gegönnt, während wir uns die ganzen offensichtlich gelangweilten Clubgäste angeschaut haben. Was ein Glück, dass wir da nicht die ganze Woche sein mussten. Obwohl die Anlage eigentlich schön gestaltet ist, das muss man schon mal sagen. Vielleicht sollte ich ja Tagessegeltripps für die Gelangweilten im Club anbieten?
Das hätte schon Vorteile. Man hat jemanden, der die Schoten bedient und es gibt auch noch Geld in die Kasse. Ausserdem wäre es ein super Fitnessprogramm für den einen oder anderen dort, die ein bisschen Bewegung wohl schon mal nötig hätten….

Am Abend haben wir dann die Reste vertilgt (Ayse hatte uns auch noch was mitgegeben) und sind frühzeitig ins Bett.

Abschiedsdrink im Club

MONTAG

5.30 aufstehen. Letzte Sachen verräumen. Kleines Frühstück: Melone, Baklava, Tee.

Wir stellen beide fest, dass wir nicht zurückwollen….

Mike hat uns pünktlich wie immer um 6.45 abgeholt und zum Flughafen gebracht. Während der Fahrt hat er uns von der Preissteigerung in der Türkei erzählt: ein Liter Benzin kostet dieses Jahr dreimal so viel wie ein Jahr zuvor.

Nach dem Checkin (schon wieder 30kg! – diesmal aber für zwei Personen inkl. vieler Kilos essbarer Souvenirs) sitzen wir zwischenzeitlich eben doch im Flugzeug von Istanbul nach Zürich….

Mit 8kn entspannt hart am Wind

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