Goodbye Mustang – bis zum nächsten Mal

Goodbye Mustang – bis zum nächsten Mal

In Fourni hatte Julia Geburtstag und wir sind an diesem Tag nochmals in das Café mit den bunten Stühlen gegangen. Dort gab es dann das Geburtstagsfrühstück. Anschliessend noch ein Foto am Hafen, dann haben wir die Nachbarinsel Thimena umrundet – aber dort keine passende Bucht gefunden.

Das Geburtstagsfrühstück…
..und das Geburtstagsfoto 🙂


Danach Fourni nochmal abgeklappert, aber das ist wohl wie mit der Speisekarte mit vielen guten Sachen drauf. Denn schlussendlich sind wir in eine Bucht neben Limnionas gegangen (Überfahrt mit vielen kräftigen Böen) und haben dort den Anker gesetzt. So ganz einfach war das nicht, der flache und zum Ankern geeignete Streifen war doch recht nah am Ufer und eine Heckleine wollte ich nicht nehmen – man weiss ja nie von wo welche Böen da mal kommen. Scheint so eine Eigenschaft der griechischen Inseln zu sein. Der Wind scheint aus allen möglichen Richtungen zu kommen. Meistens zwar von Norden – doch viele Ausnahmen bestätigen die Regel.

Rundum Thimena
ziemlich böige Überfahrt nach West-Samos


Da waren wir dann über Nacht, es war dort recht ruhig. Am nächsten Morgen erstmal schwimmen gehen und … nicht viel machen. Das langt manchmal auch.

In der Bucht bei Limnionas

Gegen Mittag kamen starke Böen auf und der Anker hielt wohl im Seegras nicht so toll – er musste neu gesetzt werden. Bei starkem Gegenwind hat sich das allerdings zu einem schwierigeren Unterfangen gemausert. Jedesmal ist der Anker im Seegras gelandet und hat nicht gehalten auf dem offensichtlich felsigen Untergrund. Beim letzten Manöver habe ich dann während ich den Anker hochgeholt habe zum Land geschaut, das bedenklich nahe gekommen war – dann ist der Anker mitsamt einem Riesenbüschel Seegras in seine Halterung gedonnert. Anschliessend war Ruhe, die Ankerwinsch tat nichts mehr. Wir haben uns treiben lassen und ich habe versucht, den Anker / die Ankerwinsch wieder gängig zu machen. Dabei sind mir ein paar Meter Kette mit dem Anker runtergerauscht. Glaubt man kaum, was für ein Gewicht das ist – etwa 5 Meter 10mm Kette und ein 27kg Anker…
Da ich die Ankerwinsch dann nicht mehr zum Laufen gebracht hatte, sind wir zurück in die Samos Marina. Schliesslich sollte ja der neue Motor für die Ankerwinsch jetzt da sein. War er dann auch und so habe ich den nächsten Tag zusammen mit dem Quick Support damit zugebracht den neuen Motor einzubauen. Das alles hier zu schildern würde jetzt ein wenig weit führen – es war aber schon ein Akt im Kettenkasten. Denn da musste der 8 kg schwere 1400 Watt Motor über Kopf eingebaut werden. Das führte schon zu der einen oder anderen ausfälligen Bemerkung.

Arbeit mit dem Motor der Ankerwinsch


Aus purem Zufall haben wir dann mitbekommen, dass in Samos das grösste Fest des Jahres stattfinden würde. Einmal im Jahr stellen sie im Hafenbecken während einer grossen Festivität den Sieg der griechischen Seestreitkräfte gegen die Türken im Jahr 1824 nach. Damals hatte die griechische Marine sich erfolgreich vor Samos der türkischen Armade entgegengestellt und sich mit sehr wenigen Verlusten gegen die Ottomanen gewehrt. Samos blieb also griechisch. Und dieses Mal fand das Fest zum 200-sten Mal statt, es wurde sogar eine 5 Euro Münze zu diesem Anlass herausgegeben. Da war Volksfest angesagt, das haben wir uns nicht entgehen lassen. Am Abend sind wir also dann nach Pythagorio und sassen auf der Hafenmauer – die Beine baumelten über dem Wasser. Es gab dort tatsächlich auch mal wieder die original Souvlaki. Nicht die Touristenversion, sondern die kleinen Spiesschen. Die sind etwa das Gleiche wie bei uns auf dem Markt eine Currywurst. Veflixt lecker.

Volksfest Stimmung in Pythagoreio mit vielen Besuchern


Die Show selbst war wirklich sehenswert. Die Geschichte wurde erzählt und mit den Fischerbooten haben sie die Seeschlacht nachempfunden – das gipfelte dann in der Explosion einer Schiffsattrappe, stellvertretend für die Ottomanen. Nach dem Spektakel ging es aber noch weiter, die Show ging in ein 30 Minuten langes Feuerwerk über, mit einem ‹Logenplatz›. So nah war ich glaube ich noch bei keinem grossen Feuerwerk dabei.

grosses Spektakel im Hafen
Am Ende wird die türkische Schiffsattrappe mit Getöse gesprengt


Nach dem ganzen Spektakel gabs noch ein Eis im ‹Faros›, das ist das letzte Restaurant vor der Strasse zur Marina. Auch sehr schön, direkt an einer Bucht gelegen…

Am nächsten Morgen konnte ich dann den Motor der Ankerwinsch schlussendlich einbauen und wir sind dann sofort los. Einmal wollten wir noch in unsere Bucht und das geniessen, bevor wir nach Hause müssen.
Am Folgetag wieder in die Marina eingelaufen, das Deck aufgeräumt und abgewaschen, bevor wir dann nochmal nach Pythagorio gegangen sind um ein paar Teile fürs Boot im Marine Laden zu kaufen und nochmal essen zu gehen. Diesmal waren wir im ‹Esperides› (Zitrusfrüchte). Gutes Essen, aber die Atmosphäre war zumindest an dem Abend nicht so das, was wir uns vorgestellt hatten. Trotzdem gut.
Der Rest ist schnell erzählt: Frühstücken, Geschirr spülen, Packen, Müll wegbringen und so weiter. Das ist eben ein wenig anders als bei einem Charterboot. Man muss sich darum selbst kümmern – aber man kann auch kommen und gehen, wann es einem passt.
Und wir werden wiederkommen. Samos hat sich (bis jetzt) als ein super Standort herausgestellt, mit sehr viel mehr Komfort, als wir uns das gewohnt waren. Allein die Anreise ist schon wesentlich einfacher und die vorhandene Infrastruktur ist sehr gut. Mit den Bordrädern erreicht man Pythagorio in etwa 5-7 Minuten, die Marina ist exzellent geschützt gegen Wellen, hat ein Restaurant und ist gut gepflegt. (Ja, hier putzt man die sanitären Anlagen offensichtlich und schaut auch, dass sie funktionieren… 🙂 )

Nachdem wir die Wäsche bei Vagelis & Cleopatra abgegeben haben, sind wir nun auf dem Weg nach Zürich. Wir freuen uns schon auf September, da geht es wieder zur Mustang.



2 thoughts on “Goodbye Mustang – bis zum nächsten Mal”

  • Tja, so schnell ist die schöne Zeit vorbei gegangen. Nach dem fulminaten Fest mit Feuerwerk etc. habt Ihr den 1. Aug. in der Schweiz ja gar nicht vermißt.Es freut mich , daß Ihr auch Julias Geburtstag schön feiern konntet und insgesamt einen entspannten Tag erlebt habt.
    Ohne Schweiß kein Preis, der Ankerwinschmotor war wohl nicht ohne.. Aber gut, daß alles geklappt hat und das neue Teil nun seine Aufgabe erfüllen wird.
    Dann ein Willkommen zu Hause……
    Grüßli Maus

  • Schön, dass der Abschieds-Wehmut der Türkei verflogen ist und ihr in Samos wieder ein super Plätzchen gefunden habt 🙂 Ich freue mich schon wieder auf die lebhaften Reiseerzählungen im September. Gruss Robert

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