Tour de Fourni und die grosse Überfahrt

Tour de Fourni und die grosse Überfahrt

Vorgestern sind wir am Morgen an Land gegangen und haben die Scooter gesattelt, die wir für den Tag gemietet hatten. Als Erstes mit denen zur Tankstelle. Die hat nämlich auf Fourni nur am Morgen auf. Einmal füllen langt für die ganze Insel, meinte der Vermieter. Für 10 Euronen haben wir vollgetankt und sind Richtung Süden losgefahren.

Hier tankt der Tankwart noch persönlich.

Nach der Betankung gings los. An jeder Menge schönen Buchten vorbei, die wir am Vortag nicht wirklich gesehen hatten. Da waren wir mehr damit beschäftigt uns gegen den Starkwind zu kämpfen. Momentan war dort um Fourni wirklich eine Starkwindzone mit Wind um die 30kn. Was sich auch nicht so wirklich ändern sollte, wenn man die Vorhersagen angeschaut hat. Egal, das Boot liegt sicher am Anker – der hat die 30kn locker weggesteckt. Bis jetzt weiss ich noch nicht, bis zu wieviel Windstärke er wirklich hält, aber bis 30kn geht es auf jeden Fall gut.

Wir schauen uns die Inselwelt von oben an.

Auf dem Weg zahllose Heiligenkästchen und Kirchen. Es macht fast den Anschein, dass jede noch so winzige Ansiedlung von ein paar Häusern eine eigene Kirche hat. Die sind zwar nicht gross, aber zum Teil sehr aufwendig gemacht. Zwei davon haben wir uns mal angeschaut.

Top Lage mit Meerblick
Das erwartet man von aussen nicht unbedingt. Top Ausstattung für alles, was man wohl so braucht um die kleinen Sünden des Alltags loszuwerden.

Nachdem wir an die 5 Buchten von oben gesehen hatten, haben wir uns auf den Weg nach Norden gemacht. Dort in einem kleinen Fischerdorf gelandet, das ist wohl der zweitgrösste Ort neben Fournoi auf der Insel. Hier lebt man noch hauptsächlich vom Fischfang. Es gibt in Chrysomilia den ‹Wohnort› und noch ‹Kampi Chrysomilia›, das ist der Hafen und der Strand. Jede Menge Fischerboote und genau eine Kneipe. Es war gerade Mittag, also warum nicht fragen ob es was zu essen gibt.

Das beste (und einzige) Restaurant in Kampi Crysomilia.

Karte gab es keine, wozu auch. Das wird vollkommen überbewertet. Die nette Bedienung hat uns gesagt, welche Arten Fisch und Calamari sie hat und wir haben bestellt. Und das war vielleicht gut! Sagenhaft. Wir dachten uns, dass das vielleicht das neue Sailor’s House werden könnte. Man kann dort ankern oder an dem Anleger festmachen und Essen gehen.

Phantastisch gute Calamari


Dort treffen sich wohl auch mehr oder weiniger alle aus dem Dorf – so viele sind das ja nicht. Während wir gegessen haben, hat die Dorfjugend (bestehend aus einem Mädchen und zwei Jungs) neben dem kleinen Hafen gebadet und der Vater der Bedienung hat Fische und Calamari ausgenommen. Die Innereien gab es dann für die Katzen und Gänse. Wobei er die Gänse bei der Verteilung bevorzugt hat. Klar, die kann man ja dann auch mal zu Weihnachten machen. Bei Katzen geht das vielleicht auch, aber das kommt bei den Gästen nicht so gut an. Denke ich mal.

Fisch und Calamari küchenfertig machen.

Nachdem wir so fabelhaft gegessen hatten, wollte ich noch den Anleger besichtigen. Hauptsächlich um herauszufinden, man da mit der Mustang auch mal anlegen kann. Und das sollte gehen. Man könnte also nicht nur ankern, sondern auch da festmachen. Für eine Nacht geht das sicher – erst recht, wenn man dort essen geht.

Fischerboote und hinten ein Teil des Anlegers

In einem kleinen Häuschen dort am Hafen werden die Netze geflickt. Überall liegen Fischernetze – entweder bereit zum Einsatz – oder zur Reparatur. Neben dem Häuschen eine Trophäe. Die einen haben einen Hirschkopf an der Wand – hier ist es ein Haikopf.

In der Sonne mumifiziert für die Ewigkeit.

Nachdem wir ja nun ganz im Norden waren, gings wieder die einzige Strasse zurück nach Fournoi. Im Hauptort mussten wir ja die Roller wieder zurückgeben. Zwischenzeitlich waren wir etwas sicherer und flotter unterwegs. Wir hatten herausgefunden, dass die Flecken auf dem Asphalt keine Ölflecken sind. Sondern die Hinterlassenschaft der Langohrziegen, die es wohl nur hier gibt.

Blick über die Inselchen. Auf der Strasse die ‹Ziegenpipiflecken›.

Auf dem weiteren Rückweg haben wir noch einen Abstecher in die Bucht ‹Mpali› gemacht. Angeschrieben ist das ulkigerweise mit ‹Bali›. Seltsam, dachte immer Bali wäre woanders. So kann man sich täuschen. Jetzt kann ich wenigstens behaupten, ich wäre schon mal in Bali gewesen.

Strand mit Kneipe in Mpali

Auch Mpali sind eigentlich nur ein paar Häuser. Das scheint aber wohl bekannter zu sein, hier sassen denn doch ein paar Reisende und haben gegessen und getrunken.
Nach Mpali kam dann wieder Fournoi, dort die Scooter zurückgegeben und anschliessend noch paar Sachen eingekauft und was gegessen. Diesmal in einem Restaurant an der ‹Hauptstrasse›. Auch das war sehr gut. Man merkte dem Eigentümer an, dass er das gern tat. Alles sehr lecker und schön angerichtet.

Im Restaurant in Fournoi

Nach dem Festmahl mussten wir dann noch den Berg rauf und die 233 Stufen auf der anderen Seite wieder runter. Das war schon was …. vollgefuttert und dann den Berg rauf. Und auf dem Boot blies der Wind immernoch mit unveränderter Stärke. Na, vielleicht lässt es ja morgen mal nach. Dachten wir. War aber nicht so. Und wir haben uns überlegt, welche Varianten es gibt für den nächsten Tag. Die erste war, bei stürmischem Wind nach Samos segeln mit gerefftem Gross- und dem Cuttersegel. Die Zweite: Sich in eine windgeschützte Bucht verziehen bis zum nächsten Tag. Die dritte war einfach da zu bleiben. Aber ehrlicherweise hatte ich keine Motivation, mich nochmal einen Tag/Nacht in der Düse zwischen den zwei Inseln durchpusten zu lassen. Also haben wir Variante 2 in Angriff genommen und sind die Buchten abgefahren. Bei der letzten Bucht haben wir versucht zu ankern, das hatte aber irgendwie nicht funktioniert. Ein Blick aufs Meer zwischen Fourni und Samos – das sieht eigentlich gerade nicht so schlimm aus. Und das Reff haben wir ja schon drin. Also Segel setzen, Lifebelt an und los gehts.

Auf dem Weg nach Samos

Das war schon viel Wind, aber mit dem Reff, Cuttersegel und Traveller auf der Leeseite ging das einwandfrei und Marc hat das Boot die meiste Zeit durch den Starkwind gesteuert. Weil wir nicht mehr gegen den Wind mussten, haben wir mit gerefften Segeln sehr gut Fahrt gemacht (bis zu 8.5kn trotz Welle) und sind nach nur 2.5 Stunden bei Samos in einer Bucht angekommen.

Mare Mosso. Kommt auf dem Bild nicht ganz so rüber…

In der Bucht von Pythagorio haben wir den Anker gesetzt und übernachtet. Auch schön hier. Es gibt auch einige Buchten, die man nach und nach erforschen kann.

Auch schöne Buchten hier

Jetzt erstmal Frühstück und dann werden wir die neue Marina anlaufen. Natürlich nicht ohne vorher nochmal zu schwimmen. Das muss schon sein.

Griechisches Joghurt zum Frühstück. Glücklicherweise haben die Griechen auch Honig. Sonst wäre das ja eine Katastrophe!


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