Nachdem wir gestern ja mit Mühen in die Bucht und an den Steg gekommen waren, sah der Tag heute mit dem Frühstück schon wieder ein wenig besser aus. Okan sollte heute kommen, sodass wir dann das Problem mit dem Motor beheben können. Aber eben – erstmal ein Frühstück bei Murat im Sailors House.
Danach haben die beiden Damen beschlossen, erstmal einen längeren Ausflug zur Festung oben auf dem Berg zu machen. Währenddessen habe ich dann auf Okan gewartet, um den Motor flicken zu können. Die Anreise ist für Ihn etwas beschwerlich gewesen. Mit dem Auto kommt man nur bis nach Serce Limani, das ist die Bucht vornedran. Dann musste Murat ihn dort mit dem Fischerboot holen.
Zusammen haben wir dann begonnen, das Motorenproblem zu analysieren. Das mussten wir irgendwie wieder hinkriegen – schliesslich hat das Nachdenken darüber, was das sein könnte Okan eine schlaflose Nacht bereitet. Also ans Werk. Ich habe ihm geschildert, was passiert ist und dass es scheint als ob kein Treibstoff mehr kommt. Obwohl ja der Tagestank gut gefüllt sein sollte. Das zumindest sagt die Anzeige und Okan hatte ja auch gesagt, er hätte den gefüllt.
Also mal den Weg, den der Diesel nimmt nachvollziehen. Okan meinte, wir nehmen beim Tagestank mal den Deckel ab und schauen da rein. Warum auch immer – ich habe dann an den Tank geklopft um zu sehen wie der Füllstand ist…. und da war es uns beiden klar. Tank leer. Und zwar ganz leer. Die Summe aller Peinlichkeiten vereinigt in einem Moment. 🙂 ‹hast Du nicht nachgetankt in Marmaris?› ‹Ja schon, aber nur den grossen Tank – der Tagestank sollte ja voll sein. Du hattest ja gesagt Du hast den gefüllt und die eine Anzeige hat auch voll angezeigt.› ‹Nein, ich habe den nicht gefüllt gehabt….› ……
Diese Geschichte würde locker für die ‹Seglerbeichten› der Yachting Monthly langen. Wen es interessiert: Das Buch kann man kaufen und es enthält die skurrilsten Geschichten aus dem Alltag der ‹Yachties›. Sehr amüsant, zumal es sich um guten englischen Humor handelt. Es ist wohl manchmal nicht schlecht, sich selbst nicht allzu ernst zu nehmen. Wie in diesem Fall.
Bei aller Peinlichkeit bin ich doch froh, dass man sich eben im Grunde doch – auch Dank Okans Arbeit – auf dem Motor verlassen kann. Er hat schon recht, wenn er sagt: ‹Wir müssen dem Motor auch was zu essen geben, sonst arbeitet er einfach nicht›
Dann war ich allein. Nicht ganz. Denn der Hund von gestern war noch da. Wir hatten es ganz nett und ich war fast schon am überlegen, ob ich ihn mitnehme. Aber das hätte wohl Stress mit Murat bedeutet. Und bei so viel Hilfbereitschaft (mitten in der Nacht abschleppen und dann noch ein Essen machen) ging das wohl nicht.
Irgendwann kamen dann die Mädels noch von dem Ausflug und haben viele Bilder mitgebracht. Die findet man in der Galerie unten. Wirklich toll, habe ich noch nicht geschafft dort auf die Festung. Und wie man sieht Meryl Streep war schon da.
Den Rest des Tages haben wir mit Segel vermessen, Gemüsesuppe kochen, Kaffee trinken und einem wunderbaren Abendessen verbracht. Schön. Alles ist gut – auch wenn es zwischendrin immer mal ein wenig tröpfelt. Was solls.
Ende gut, alles gut – aber…
> Das zumindest sagt auch die Anzeige und Okan hatte ja auch gesagt, er hätte den gefüllt.
… wieso hat denn die Tagestankanzeige einen vollen Tank angezeigt?
Hoi, Ihr Drei
genau wie Matthias vor mir geschrieben hatte. ist mir aufgefallen, daß die Tankanzeige doch nicht voll hätte anzeigen dürfen!!! Und wie kommst Du nun zu Diesel bis zur nächsten Tankstelle ?? Aber egal wie….GsD hat sich alles in Wohlgefallen aufgelöst und die «Mädels» sind zu einem Ausflug gekommen.
Danke für den Buchtipp, werde sehen, daß ich mal daran komme. – — Die Lammkeule sah ja wunderbar aus, Murat (der Besitzer von Sailors House und des süßen Hundes?) verwöhnt Euch ganz schön.
Nun einen schönen Segeltag, hier wird es vilelleicht auch wärmer?!?
Also : Mast- und -Schotbruch…..
Grüßli Maus